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„Chemie ist das, was knallt und stinkt…“

Diese Aussage spiegelt sehr schön die Erwartungshaltung vieler Schülerinnen und Schüler an das Fach Chemie wider: Sie erwarten mit großer Begeisterung Experimente mit viel Rauch, Explosionen und Gestank. Das Chemie aber viel mehr ist, nämlich eine Wissenschaft vom Aufbau, den Eigenschaften und den Veränderungen der Stoffe, soll ihnen im Chemieunterricht vermittelt werden.

Eine zentrale Rolle nimmt dabei das Experiment als naturwissenschaftliche Methode zur Erkenntnisgewinnung ein. Um dieses sinnvoll in den Chemieunterricht zu integrieren, stehen an unserer Schule zwei Fachräume zur Verfügung: für die jüngeren Schülerinnen und Schüler gibt es einen Fachraum mit Gruppentischen, an denen Experimente in Partner- oder Gruppenarbeit sicher durchgeführt werden können. Für die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe wurde im Jahr 2018 ein eigener Fachraum errichtet, in dem auch mehrere Abzüge für Schülerversuche vorhanden sind. Die Schülerinnen und Schüler sollen beim Experimentieren neben den Erkenntnissen auch Sicherheit im Umgang mit Anweisungen und Geräten gewinnen, die zur Durchführung eines naturwissenschaftlichen Experimentalunterrichts notwendig sind. Dabei wird besonders auf mögliche Gefahren im Umgang mit Chemikalien geachtet.

Bei all der Experimentiererei kann man natürlich schnell den Überblick verlieren. Um hier Abhilfe zu schaffen, lassen sich die inhaltsbezogenen Kompetenzen durch die folgenden Basiskonzepte strukturieren.

  • Stoff-Teilchen-Konzept
  • Struktur-Eigenschafts-Konzept
  • Konzept der chemischen Reaktion
  • Energie-Konzept
  • Donator-Akzeptor-Konzept (Sek II)
  • Konzept Kinetik und chemisches Gleichgewicht (Sek II)

 

Das Fach Chemie wird an unserer Schule doppelstündig (ab Jahrgang 6) unterrichtet, wobei fachübergreifende Aspekte zur Biologie, Physik, Mathematik, Erkunde, aber auch zur Geschichte eine Rolle spielen. Im Jahrgang 8 wird kein Chemieunterricht erteilt.

Im Jahrgang 7 findet an unserer Schule eine gemeinsame Fahrt der naturwissen-schaftlichen Fächer statt, wobei das Ziel je nach Schwerpunkt neu gesetzt wird; so fanden in der Vergangenheit z.B. Fahrten zum Universum Bremen oder zur IdeenExpo in Hannover statt. In den Kursen der Qualifikationsphase auf erhöhtem Niveau werden regelmäßig Exkursionen nach Lemförde zur BASF Polyurethanes GmbH angeboten.

 

Unterrichtsinhalte

Unterrichtsinhalte in den Jahrgängen 6 bis 13

Die folgende Übersicht zeigt die Themen, die im Schulcurriculum für das Fach Chemie den Jahrgängen zugeordnet wurden. Anhand dieser Themen sollen im Unterricht die im Kerncurriculum vorgegebenen unterschiedlichen Kompetenzen vermittelt werden.

 

Themenübersicht für die Jahrgänge 6 bis 10

Jahrgang 6

  • Einführung in das experimentelle Arbeiten
  • Stoffe und ihre Eigenschaften
  • Reinstoff und Stoffgemische
  • einfache Stofftrennverfahren
  • Teilchenmodell und Teilchenbewegung
  • Nachweis der Gase der Luft

 

Jahrgang 7

  • aufwendigere Stofftrennverfahren
  • Dichte als stoffspezifische Eigenschaft
  • Chemische Reaktionen
  • Luft und Verbrennungsreaktionen
  • Gewinnung von Metallen

 

Jahrgang 8

Im Jahrgang 8 wird kein Chemieunterricht erteilt.

 

Jahrgang 9

  • Atombau und Periodensystem
  • Stoffmenge und Stöchiometrie
  • Die Elementfamilien der Alkalimetalle und der Halogene
  • Ionenbildung und Ionenbindung
  • Redoxreaktionen als Elektronenübertragungsreaktion

 

Jahrgang 10

  • Elektronenpaarbindung und Polarität
  • EPA-Modell und Molekülstrukturen
  • Intermolekulare Wechselwirkungen
  • Lösungsprozesse
  • Das Säure-Base-Konzept nach Brönsted

 

Themenübersicht für die Einführungsphase

Jahrgang 11

  • Grundlagen der organischen Chemie
  • homologe Reihe der Alkane
  • Gaschromatographie
  • Isomerie, Nomenklatur und Reaktionen der Alkane
  • Alkene (und Alkine)
  • Halogenalkane: Mechanismus der radikalischen Substitution
  • Brennstoffe: Erdöl, Erdgas und Treibstoffe
  • Alkanole
  • Oxidationszahlen
  • weitere Stoffklassen: Alkanale/Alkanone, Alkansäuren, Ester

 

Themenübersicht für die Qualifikationsphase

Kurs 12.1 – Energetik und Makromoleküle I

Kurs 12.2 – Kinetik und Säure-Base-Reaktionen

Kurs 13.1 – Redoxreaktionen und Elektrochemie

Kurs 13.2 – Makromoleküle II

 

Leistungsbewertung

Leistungsbewertung in den Jahrgängen 6 bis 13

Der Schulvorstand hat in seiner 10. Sitzung am 01.09.2010 grundlegende Kriterien zur Leistungsmessung und -bewertung verabschiedet und damit einen einheitlichen Bewertungsrahmen geschaffen.

 

Leistungsbewertung in den Jahrgängen 6 bis 11

In den Jahrgängen 6 bis 11 wird eine schriftliche Leistungsüberprüfung pro Halbjahr geschrieben. Das Verhältnis von schriftlicher Leistung und der sonstigen Mitarbeit beträgt 40% zu 60%.

Die schriftlichen Leistungsüberprüfungen sollten in den Jahrgängen 6 bis 9 eine Dauer von 60 Minuten bzw. in den Jahrgängen 10 und 11 eine Dauer von 90 Minuten nicht überschreiten.

Sonstige Mitarbeit

Bei der Bewertung der sonstigen Mitarbeit werden neben der reinen mündlichen Leistung im Unterricht auch das experimentelle Verhalten, mediengestützte Präsentationen, Referate, Protokolle, Hausaufgaben, Mappenführung, Mitarbeit bei Partner- bzw. Gruppenarbeiten und Kurztests berücksichtigt.

Bewertung schriftlicher Arbeiten

Die Bewertung der schriftlichen Arbeiten sollte in der Regel nach folgenden Minimal-prozentangaben gestaffelt sein.

Für die Jahrgänge 6 und 7

Note

1

2

3

4

5

6

Prozent

95%

80%

65%

50%

25%

0%

  

Für die Jahrgänge 9 und 10

Note

1

2

3

4

5

6

Prozent

90%

75%

60%

45%

23%

0%

 

Für die Jahrgänge 11 bis 13

Für den Jahrgang 11 gelten dieselben Richtwerte zur Benotung von schriftlichen Arbeiten wie in der Qualifikationspahse (s. Rubrik "Oberstufe/Klausuren").

Bezüglich der Anzahl, Dauer und Bewertung der Klausuren in den Jahrgängen 12 und 13 stehen die notwendigen Informationen unter der Rubrik "Oberstufe/Klausuren" zur Verfügung.

Berufliche Orientierung

Beitrag des Faches zur Beruflichen Orientierung

Beitrag zur Beruflichen Orientierung (Sekundarstufe I und II): Die naturwissenschaftliche Grundbildung bietet zunächst eine Orientierung für naturwissenschaftlichtechnische Berufsfelder, schafft Grundlagen für anschlussfähiges berufsbezogenes Lernen und eröffnet somit Perspektiven für die spätere Berufswahl. Mit dem Erwerb spezifischer Kompetenzen wird im Unterricht der drei Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie der Bezug zu den verschiedenen Berufsfeldern hergestellt. Die Schule ermöglicht es damit den Schülerinnen und Schülern, Vorstellungen über Berufe und über eigene Berufswünsche zu entwickeln. 

Der spezifische Beitrag des Faches Chemie zur naturwissenschaftlichen Grundbildung besteht im Wesentlichen in der experimentellen und gedanklichen Auseinandersetzung mit der stofflichen Welt. Chemische Experimente üben eine besondere Faszination aus, da deren Abläufe direkt und meist in kurzer Zeit beobachtet und erlebt werden können. Experimente schulen fachspezifische Fertigkeiten und vermitteln verantwortungsbewussten Umgang mit Chemikalien und Gerätschaften aus Haushalt, Labor und Umwelt.

Mit dem Erwerb spezifischer Kompetenzen wird im Unterricht des Faches Chemie der Bezug zu naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeldern hergestellt. Dieses geschieht z.B. bei Betrachtungen maßanalytischer Verfahren und elektrochemischer Zusammenhänge. Die Schule ermöglicht damit den Schülerinnen und Schülern, Vorstellungen über Berufe und über eigene Berufswünsche zu entwickeln, die über eine schulische Ausbildung, eine betriebliche Ausbildung, eine Ausbildung im dualen System oder über ein Studium zu erreichen sind. Der Chemieunterricht leistet somit auch einen Beitrag zur Berufsorientierung, ggf. zur Entscheidung für einen Beruf.

Das Fach Chemie thematisiert ökonomische, ökologische und politische Phänomene und Probleme der nachhaltigen Entwicklung. Es trägt dazu bei, wechselseitige Abhängigkeiten zu erkennen und Wertmaßstäbe für eigenes Handeln sowie ein Verständnis für gesellschaftliche Entscheidungen zu entwickeln. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Bereich Mobilität durch die Betrachtung von Energie-bilanzen und alternativen Rohstoffen. Das Konzept der Nachhaltigkeit im Sinne eines ressourcen-schonenden und Folgeschäden minimierenden Umgangs mit der Umwelt ist zentrales Kriterium für die kritische Betrachtung gesellschaftlichen Handelns.

aus: Niedersächsisches Kultusministrium: Kerncurriculum für das Gymnasium (Sekundarstufe I und Sekundarstufe II)

Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern: Das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium wird bei der Umsetzung der Maßnahmen der Beruflichen Orientierung von regionalen und außerschulischen Partnern unterstützt. Die Zusammenarbeit mit Betrieben schließt alle Einrichtungen ein, die den Schülerinnen und Schülern Bezüge und Erfahrungen im Kontext der Arbeitswelt ermöglichen. In Kooperation mit verschiedenen regionalen Betrieben findet ein Austausch über Ziele, Inhalte und die Organisation einschließlich der Vor- und Nachbereitung der Maßnahmen statt; die Durchführung ist gekoppelt an die curricularen Inhalte des Faches Chemie. Erste Durchführungen sind ab dem Schuljahr 2021/2022 geplant.

Auszüge aus: RdErl. d. MK vom 17.09.2018 - 24-81403 - VORIS 22410

 

Geplante Kooperationen mit regionalen Betrieben

Projekt: passt-dat?

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# Praktikum # Ausbildung # Schule # Studium # Twistringen 

Fachverlinkung: passt-dat

   

Jahrgang 10.2

Thema: Konzentrations- und pH-Wert-Berechnungen

Kooperationspartner: Roess Natur Group GmbH & Co.KG

Mögliche Kooperationsinhalte: Konzentrations- und pH-Wert-Berechnungen

Anwendungsbeispiele: Wartung von Maschinen (Kühlschmieranalyse und -ergänzung)

 

Jahrgang 12.1

Thema: Brennstoffe; fossil und nachwachsend

Kooperationspartner: Funke GmbH & Co.KG

Mögliche Kooperationsinhalte: Brennstoffe; fossil und nachwachsend

 

Fachgruppe

Fachgruppenleitung: Christoph Middendorf

Maria Baier Johanna Eggers Christoph Middendorf Christoph Niepötter Peter Schwarze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wettbewerbe

Wettbewerbe

Besonders motivierte Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit an den folgenden Wettbewerben teilzunehmen, die an unserer Schule durch Aushänge und durch die Fachkollegen beworben werden.

 

Internationale Chemieolympiade (IChO)

Alle Schülerinnen und Schüler, die das 20. Lebensjahr im Jahr des internationalen Wettbewerbs noch nicht vollendet haben, können hier ihr Wissen zeigen. Der Wettbewerb erstreckt sich über vier Runden und dient dazu die vier besten Schülerinnen und Schüler zu ermitteln, die Deutschland beim internationalen Wettbewerb vertreten. Der Wettbewerb startet im Mai eines jeden Jahres und beinhaltet theoretische und praktische Prüfungselemente. Als Anreiz für die Teilnahme gibt es verschiedene Sachpreise zu gewinnen.

 

Dechemax

Regelmäßig nehmen Schülerteams der Jahrgänge 7-11 unserer Schule am bundesweiten Dechemax-Wettbewerb teil. In der ersten Runde müssen die Teams wöchentlich ein paar Fragen online beantworten. In der zweiten Runde warten spannende Versuche, die mit einfachen Haushaltsgegenständen durchgeführt werden können. Der Wettbewerb beginnt in jedem Jahr ab Oktober. Als Preise winken nach der ersten Runde für alle erfolgreichen Teams eine Urkunde und nach der zweiten Runde diverse Bücher und wissenschaftliche Zeitschriften.

 

Chemie – die stimmt!

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 haben bei diesem Wettbewerb die Möglichkeit ihr Wissen unter Beweis zu stellen. Bereits zu Beginn eines Schuljahres lädt die erste Runde mit altersgerechten Aufgaben zum Knobeln und Experimentieren ein. In der anschließenden Landesrunde können sich die Teilnehmer mit anderen naturwissenschaftlich interessierten Schülerinnen und Schülern messen. Neben dem Spaß an Chemie gibt es einige wertvolle Buchpreise zu gewinnen.

 

Das ist Chemie!

An diesem Wettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultus-ministeriums veranstaltet wird und der jedes Jahr im November startet, nehmen mit einer gewissen Regelmäßigkeit Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-10 teil. Es handelt sich um einen Experimentalwettbewerb, bei dem die Teilnehmer zu Hause eigenständig experimentieren sollen. Je nach Jahrgangsstufe müssen neben den Experimenten Zusatzaufgaben gelöst werden. Alle Schülerinnen und Schüler, die die gestellten Aufgaben sehr gut bearbeiten, sinnvoll auswerten und nachvollziehbar dokumentieren, erhalten einen Preis.