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Wasser ist sein Element: Der Sportler des Jahres Niklas Meyer. - Foto: Meyer

Twistringen – Mit vier Jahren fing Niklas Meyer an, sein Seepferdchen zu machen. Als er fünf war, hatte er bereits sämtliche Abzeichen – auch den goldenen Totenkopf, für den man zwei Stunden ohne Pause schwimmen muss. Heute, mit 13 Jahren, gehört Niklas in seiner Altersklasse zu den besten Schwimmern Deutschlands. Für seine Leistungen kürte die Stadt Twistringen ihn kürzlich zum Sportler des Jahres.

„Von uns hat er sein Talent nicht“, sagt Niklas’ Mutter Katja Meyer und schmunzelt. Niklas war sechs Jahre alt, als seine Eltern ihm im Bassumer Schwimmverein anmeldeten. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren, und es hat mir Spaß gemacht“, erzählt der junge Twistringer.

Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Als der TSV Bassum seine Schwimmsparte einstellte, wechselte Niklas zum Weyher Schwimmverein. Dort ist er bis heute. Außerdem gehört er dem Nachwuchskader des Landesschwimmverbands Niedersachsen an.

Am liebsten krault er und schwimmt die langen Strecken. Sechs mal die Woche trainiert Niklas, abwechselnd in Weyhe und beim Landesstützpunkt in Oldenburg. Eigentlich zumindest. Derzeit durchkreuzt die Coronapandemie seinen straffen Trainingsplan. Er ist auf Wasser angewiesen – und die meisten Bäder haben zu. Umso mehr hofft er auf eine baldige Eröffnung des Twistringer Schwimmparks.

Im vergangenen Jahr konnte Meyer mehrere Monate lang gar nicht trainieren. „Ich hab mich gefreut, als ich wieder ins Wasser durfte“, erinnert er sich. Auch ein paar Wettbewerbe habe es gegeben. „Aber davor hatten wir vier Monate Pause, da waren keine großen Leistungen zu erwarten.“

Momentan kann Niklas dreimal pro Woche im Landesstützpunkt Oldenburg trainieren. Als Mitglied des Nachwuchskaders ist er da in einer privilegierten Lage gegenüber anderen Schwimmern in der Region, das ist ihm bewusst. Gleichwohl: Da es mancherorts in Deutschland andere Regelungen gibt, müssen sich andere Sportler weniger einschränken und können nach wie vor sechs mal pro Woche ihre Bahnen ziehen. Mit Blick auf Wettkämpfe auf Bundesebene führt das zu einer gewissen Ungleichheit.

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Foto: Meyer

Viele seiner geschwommenen Zeiten hat Niklas im Kopf. Wie aus der Pistole geschossen kann er sie aufzählen. 10:11,08 Minuten waren es zum Beispiel bei der 800-Meter-Freistil-Strecke bei den Deutschen Meisterschaften 2019. Gleicher Wettbewerb, andere Disziplin: Bei 400 Meter Freistil waren es 4:51,62 Minuten. Für beide Leistungen heimste Niklas den jeweils 11. Platz ein. „Das war für mich ein großer Erfolg und ein super Tag“, erzählt er. Sein nächstes Ziel: Bei den Deutschen Meisterschaften unter die Top 10 zu kommen.

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Foto: Schmidt

„Ich bin eher bei den Kraftsportarten zuhause. Da, wo man sich richtig auspowern kann. Das macht mir Spaß“, sagt er. Vorbilder für ihn sind der deutsche Schwimmsportler Florian Wellbrock oder US-Superstar Caeleb Dressel. Niklas besucht die achte Klasse des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums. Sein Lieblingsfach ist, na klar: Sport.

Im vergangenen Jahr gewann Niklas bereits die Sportlerwahl im Landkreis.