Twistringen - „Das Handydisplay stellt eine gefährliche Keimschleuder dar.“ Das war die Ausgangshypothese von Janis Oestermann, als er sich vor 18 Monaten an seine Seminarfacharbeit machte. Vor vollem Haus präsentierte der Gymnasiast seine Erkenntnisse im Forum des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums.

Seine Langzeitarbeit begann der junge Forscher mit einer Versuchsreihe. „Zunächst habe ich einen Nährboden für Bakterien hergestellt“, erklärte er den Zuhörern seine Vorgehensweise. Dann sei er von Mitschüler zu Mitschüler gezogen und habe insgesamt 28 Proben von deren Handydisplays genommen.

Die dafür verwendeten Wattestäbchen hat er im Anschluss über die Nährböden in den Petrischalen gestrichen.

Nach einiger Zeit konnte er unter anderem „Escherichia coli“, sogenannte Kolibakterien, sowie „Stophylococcus aureus“ unter dem Mikroskop bestimmen. Während die Kolibakterien am häufigsten vorkamen, war das Stophylococcus aureus nur einmal aufgetreten. Allgemein seien Kolibakterien nicht gefährlich für den Menschen, könnten aber Auslöser für Erkrankungen im Darmbereich sowie Verursacher von Harn-und Gallenwegserkrankungen sein.

Regelmäßiges Putzen hilft

Gefährlich sei das Stophylococcus aureus Bakterium. „Wenn es durch eine Wunde in den Körper gelangt, können dadurch schwerwiegende Erkrankungen von der Blutvergiftung über eine Lungenentzündung bis zur Hirnhautentzündung ausgelöst werden“, informierte Oestermann.

Als wirksamste Schutzmaßnahme habe sich das regelmäßige und intensive Putzen mit einem Brillenputztuch erwiesen. Am Ende gab der Oberstufenschüler jedoch Entwarnung: Seine anfangs aufgestellte Hypothese der Keimschleuder habe sich zwar bestätigt, aber gemessen an anderen Gebrauchsgegenständen sei es nur ein Risiko von vielen. „Eine Gefährdung durch das Handydisplay ist deshalb nicht wirklich stark“, schloss er seinen Vortrag.

Die Arbeit und die weiterer Schüler sind zu den Öffnungszeiten der Schule in den kommenden Wochen zugänglich.