Eine-Welt-Tag am Twistringer Gymnasium

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Kochen mit Frauen aus Kamerun am Eine-Welt-Tag am Twistringer Gymnasium. - Fotos: Nölker

Twistringen - Von Sabine Nölker. „Was können wir tun, damit wir alle auf der Welt ein gutes Leben haben?“ – Eine Frage, der am Mittwoch 185 Schüler der Christian-Hülsmeyer-Schule Barnstorf, des Gymnasiums Sulingen sowie der Angela Schule in Osnabrück und vom Twistringer Hildegard-von-Bingen-Gymnasium gemeinsam nachgingen.

Gleichzeitig erhielten zahlreiche Lehrkräfte vieler Schulen aus dem Landkreis Diepholz eine praktische Einführung in Ziele, Inhalte und Methodik des globalen Lernens.

 

Dort, wo sonst der elfte Jahrgang des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums an der Vechtaer Straße unterrichtet wird, duftete es nach fremden Gewürzen. Diese waren auch ein Thema beim Workshop „World Cooking“ mit Michael Röder. Zwei der Teilnehmerinnen, die 13-jährige Corinna vom Sulinger Gymnasium und Lea vom Gymnasium Twistringen, waren eifrig damit beschäftigt, Äpfel und Möhren zu reiben. Für einen Rohkostsalat.

„Das sind alles gerettete Lebensmittel“, erklärten die Mädchen und zeigen auf Erdbeeren, Mangold, Nüsse, Kirschen und weitere Gemüse- und Obstsorten. „Man kann aus Lebensmitteln, die weggeworfen werden sollen, noch köstliche Gerichte kochen“, meinte Lea. Das Obst und Gemüse sei zwar etwas weich, schmecke aber noch herrlich. Ihr Fazit: „Es wird viel zu viel weggeworfen, was noch essbar ist. Es sollte gespendet oder günstiger verkauft werden.“

Zirkus, Flüchtlingstruck und Kameruner Küche

Ein Stockwerk über ihnen hatten sich acht Mädchen gemeinsam mit Isabell Gerken und Klaus Schmelz dem Thema „Wir in der Welt“ gewidmet. „Wie sehen sich andere?“ und „Wie sehen wir andere?“ waren zwei von vier Fragen. „Ich konnte am Anfang nicht wirklich was mit dem Thema anfangen, deshalb habe ich es gewählt“, erklärte Greta. Josefa nickte zustimmend. „Es ist erschreckend, dass die reichsten Länder die wenigste Bevölkerung haben und die ärmsten Länder am meisten“. Ihre Anregung: Die Reichen sollten mehr spenden, damit es allen gut gehe. „Und wir können mehr fair gehandelte Produkte kaufen.“

Damit traf Josefa genau das Thema des Eine-Welt-Tages, den Anna Harenberg vom Welthaus Barnstorf organisiert hatte.

Bei einem Besuch der Kakaowelten hatte sie Jürgen Schwerter vom Hildegard-von-Bingen-Gymnasium kennengelernt, den sie fragte, ob die Schule in diesem Jahr einer der sechs niedersachsenweiten Austragungsorte werden möchte. „Das bot sich an, da viele der behandelten Themen sich in unseren AGs widerspiegeln“, hieß es.

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Teamarbeit zu Themen und Fragestellungen wie „Wir in der Welt“ und „Wie sehen wir andere?“

Die Organisatoren des Eine-Welt-Tages, im Rahmen des Projektes „globo:log“ vom Welthaus Barnstorf in Kooperation mit dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) umgesetzt, waren begeistert von den Bedingungen am Twistringer Gymnasium.

Es gab mehrere offene Zirkuszelte, einen amerikanischen Schulbus, der Flüchtlingstruck sowie eine mobile Küche, in der zwei Frauen aus Kamerun gemeinsam mit Schülern kochten, außerdem eine Gulaschkanone aus Achim, die mittags zwei vegetarische Suppen anbot.

Auf dem Gelände spürten die Schüler der Frage nach: „Weltbürger/innen, was ist das?“ Am Ende fanden sich alle Beteiligten zur Nachbesprechung ein. „Es hat Spaß gemacht, mit anderen etwas zu machen und neue nette Leute kennenzulernen“, betonten Lea und Corinna. „Das sollten wir bald wieder machen“.

Ein Höhepunkt war der Auftritt von „Mutoto Chaud“, einer 19-köpfigen Zirkusgruppe aus dem Kongo, die mit viel Power, Gesang und Trommeln diesen Thementag eingeläutet hatte.