20211118

Die Referentinnen des Nachmittags: Jule Schwarze, Samirah Knüppel, Alina Heitmann und Nina Heuermann. Foto: Nölker

Twistringen – Auf der Zielgeraden zum Abitur müssen die Schüler eine Seminarfacharbeit präsentieren. Seit 15 Jahren werden die angehenden Erwachsenen ab dem 12. Jahrgang in drei Semestern in Niedersachsen im Seminarfach so an wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen für die allgemeine Studierfähigkeit herangeführt. Nun fand die Präsentation der Seminarfacharbeiten des 13. Jahrgangs statt. Vier Schülerinnen stellten ihrem und dem 12. Jahrgang ihre Arbeiten vor.

Christoph Middendorf begrüßte die Anwesenden, bevor Nina Heuermann ans Rednerpult trat: „Ich freue mich auf tolle Vorträge und die Poster eurer wissenschaftlichen Arbeiten.“ Heuermann hatte bei ihrem Referat sofort die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Der Titel ihrer Arbeit: „Neuroenhancement mit verschreibungspflichtigen und frei verkäuflichen Substanzen – Nimmt der Versuch der geistigen Leistungssteigerung zu?“ Auf die Frage, was denn Neuroenhancement überhaupt ist, erhielten die Zuhörer gleich zu Beginn eine Antwort. Denn darunter versteht man den Versuch, die geistige Leistungsfähigkeit gesunder Personen durch die Einnahme psychoaktiver Substanzen zu stärken. Sie sollen im Wesentlichen Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnisleistung steigern.

Am Ende erklärte sie in ihrem Fazit, dass man mehr auf die mentale Gesundheit, vor allem junger Menschen, setzen sollte, anstatt Geld in die Forschung für leistungssteigernde Medikamente zu stecken.

Alina Heitmann schaffte es, mit ihrem Thema „Die Rothschilds – ein typisches Beispiel für einen antisemitischen Verschwörungsmythos?“ eine Brücke zu den heutigen Coronaverschwörungen zu bauen. „Verschwörungsmythen sind die Antwort auf der Suche nach einem Grund für das Leid der Menschen“, sagt sie. Dies gelte für die Rothschilds ebenso, wie für die Pandemie. Die Ziele, die mit diesen Verschwörungsmythen verfolgt würden, wären alle gleich: „Manipulation und Mobilisierung der Bevölkerung, Rechtfertigung des eigenen – oft folgenschweren – Handelns sowie als politische Instrumentalisierung.“

In der Pause konnten die Schülerinnen und Schüler die wissenschaftlichen Poster betrachten. Dort ging es um Themen wie „Alternative Reality Games“, „Wie uns unser Gedächtnis täuscht – Das Phänomen der falschen Erinnerung“ oder auch „Das Fetale Alkoholsyndrom“ sowie „Wirkung von Kriegsfilmen auf die Gesellschaft“.

Mit dem Thema „Recovery-Accounts auf Instagram – Gefahr oder Segen?“ hatte sich Jule Schwarze intensiv auseinandergesetzt. Sie ging auf Accounts ein, in denen sich Menschen mit Essstörungen austauschen.

Samirah Knüppel widmete sich in ihrer Arbeit Tieren und Medien: „Der große, böse Wolf – Warum Filme und Literatur Tieren bestimmte Eigenschaften zuschreiben“.

Sowohl die Seminarfachleiterinnen und –leiter Dr. Andrea Herold, Dr. Volker Schweers, Henning Wilken sowie Michael Fischer, waren am Ende von den Präsentationen in Wort und Schrift beeindruckt.