12. Jahrgang stellt Seminarfachabreiten vor
Wiissenschaftlichen Themen widmeten sich (v.l.) die Gymnasiasten Carlo Mock, Gerrit Heuermann, Marius Heitmann, Lukas Lampe und Benedikt Ruhe. - Foto - Nölker
Twistringen - Von Sainwe Nölker. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Nachwuchswissenschaftler vor 250 Zuhörer stellt und einen detaillierten Fachvortrag hält“, begrüßte Schulleiter Peter Schwarze am Montagabend die Gäste zur Präsentation der Seminarfacharbeiten des zwölften Jahrgangs des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums.
Seit sechs Jahren sieht die niedersächsische Oberstufenverordnung vor, dass sich die angehenden Abiturienten eines Jahrgangs über einen längeren Zeitraum mit einem selbst gewählten Thema auseinandersetzen sollen. Am Montag wurden fünf Fachvorträge vorgestellt.
Gerrit Heuermann ging auf „Tierversuche im Bereich Kosmetik“ ein. Es folgte Benedikt Ruhes Referat zum Thema „Nachhaltigkeit“. Er widmete sich nachhaltigen Verpackungen.
Carlo Mock widmete sich dem „Standortfaktor Internet, hinsichtlich der Folgen für das Gewerbe am Beispiel von Twistringen“ und zeigte auf, dass das Internet in Ballungsgebieten viel schneller sei und damit den Betrieben einen wirtschaftlichen Vorteil bringe.
Das Ziel der Politik, bis 2018 das Netz landesweit so auszubauen, dass 50 Mbit/s erreicht würden, hält er für unwahrscheinlich, da bisher gerade rund 16 Mbit/s erreicht worden seien.
Dass die Wasserstoffwirtschaft durchaus ein effizientes Konzept für die Zukunft werden könnte, machte Marius Heitmann deutlich. Der Zwölftklässler erläuterte, dass pro Jahr 2,3 EJ (Exajoule – ein Exajoule entspricht einer Trillion Joule, Anm. der Redaktion) an Energie in Deutschland verbraucht würden. Wasserstoff sei eine Alternative zum Strom, aber erst in 15 bis 20 Jahren zukunftsfähig. Die bestehenden Erdgasnetze könnten laut Heitmann genutzt werden, die Speicherkapazität sei für mehrere Monate gewährleistet, es würden lediglich geringe Aus- und Umbaukosten entstehen. Die laufenden Kosten für Strom und Wärme lägen pro Haushalt jährlich bei circa 57 Euro. „Momentan zahlt ein Haushalt alleine für Strom im Durchschnitt 1260 Euro im Jahr“, so der junge Mann.
Nachteil: Es würde ein jährlicher Biomassebedarf von 236 Millionen Tonnen und somit eine Anbaufläche von fünf Millionen Hektar benötigt, um den Energiebedarf zu decken. „Die Umrüstungskosten liegen im dreistelligen Milliardenbereich.“ Auch sieht Heitmann das Risiko der Monokultur und eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Mit einem lockeren Einstieg „das klappt ja wie Sau“, ging Lukas Lampe auf die „Flucht aus der DDR von 1961 bis 1989“ vor allem am Beispiel von Peter Strelzyk und Günter Wetzel ein, die damals mit ihren Familien mit einem Heißluftballon aus der DDR geflohen waren. „Meine Motivation war die momentane Flüchtlingskrise.“
Sein Fazit: „Flüchtlinge haben ein extremes Risiko auf sich genommen, damals und heute.“ Doch während damals die Flucht eher wirtschaftliche und politische Gründe gehabt habe, sei es heute die Angst um Leib und Leben.