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Heinrich Harms (l.) und Bernhard Buschmann zeigen ihre fast fertigen Tiere. Foto: Sabine Nölker

Erstmalig Weihnachtskrippe am Centralplatz

Twistringen - Am ersten Advent, am kommenden Sonntag, lockt nicht nur der traditionelle Weihnachtsmarkt der GUT im Innenhof der St.-Anna-Kirche in Twistringen. An diesem Tag wird auch die erste Weihnachtskrippe am Centralplatz feierlich eröffnet.

 

Um 14 Uhr laden die Martin-Luther-Kirche sowie die St. Anna-Kirche und KURT, der Twistringer Kulturverein, zu Marie Verkündigung ein. Damit wird die Krippe offiziell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Beobachter bezeichnen es schon als kleine Meisterleistung, was Ehrenamtliche und Hauptamtliche gemeinsam in den letzten Wochen auf die Beine gestellt haben. Vom ersten Treffen bis zur Krippeneröffnung zogen lediglich acht Wochen und sechs Tage ins Land. „Etwas, womit wir vorab nie gerechnet hätten, aber gehofft“, so Pastor Elmar Orths von der evangelischen Kirche.

Beim ersten Treffen Ende Oktober sei aber bereits der Funke übergesprungen und alle seien sich einig gewesen: „Wir schaffen das.“ Und da man bekanntlich gemeinsam stark ist und das Unmögliche möglich machen kann, können ganz viele Menschen stolz auf ihre Leistungen sein.

Wie Heinrich Harms und Bernhard Buschmann. Die beiden Senioren hatten von dem Krippenprojekt gehört, kamen zum zweiten Treffen und sagten spontan ihre Hilfe zu. „Wir bauen den Ochsen und den Esel für die Krippe.“ Ihr gemeinsames Anliegen: „Wir wollten die Tiere recht gegenständlich fertigen.“ Deshalb verwendeten die beiden Hobbykünstler Holz sowie Spachtelmasse und Schaumstoff. Der Korpus sollte aus einer Holzplatte entstehen.

Da Heinrich Harms bereits über Erfahrungen – und Zeichnungen – im Krippenbau verfügt, hat er seine Vorlagen einfach vierfach vergrößert. Per Hand. Nachdem die beiden Tiere ausgesägt waren, erhielten sie zunächst Schaumstoffplatten und im Anschluss ganz viel Spachtelmasse. Die Feinheiten wurden mit Messern herausgeschnitten und geschliffen. „Bis Sonntag müssen wir die Tiere nur noch mit Farbe versehen“, so Harms zuversichtlich. „Wir haben sehr sorgfältig und zugegeben auch verbissen gearbeitet“, fügt Buschmann hinzu.

Heinrich Harms ist von Haus aus Ingenieur, Bernhard Buschmann ist Elektromeister. Während Harms seine Hobbys in der Malerei und dem Basteln hat, ist Buschmann gerne handwerklich tätig. Unter seinen Händen – oder besser unter zweimal zwei Händen – sind in der Vergangenheit bereits viele Kunstwerke entstanden. „Die Idee mit der Krippe finden wir sehr gut – deshalb unterstützen wir das Projekt ja auch“, so Buschmann. „Wir sind ein christlich geprägter Ort und befürworten es, wenn unser Glaube gezeigt wird.“

Die beiden Baumeister sind sich einig, für das nächste Jahr sowohl ein Kamel – sie rechnen mit einer Bauzeit von drei Monaten – als auch weitere Krippenfiguren, wie die Heiligen Drei Könige, zu bauen. „Wir haben die Zeit und vor allem die Lust!“

Wie in der Werkstatt von Harms entstehen zur Zeit auch in den Kindergärten, im Hildegard-von-Bingen-Gymnasium und privaten Haushalten die Krippenfiguren. Die Flüchtlingsinitiative (FiT) hat bereits die Krippe, in die am 24. Dezember das Christkind gelegt wird, fertiggestellt.

„Großartig, was so viele verschiedene Menschen in so kurzer Zeit geleistet haben“, strahlt Pastoralreferentin Birgit Hosselmann von St. Anna.