20180607

Lucas Oestermann (rechts) berät seine ehemaligen Schulkameraden bei der Berufsfindung.

 

Twistringen - Zum achten Mal fand im Hildegard-von-Bingen-Gymnasium die etwas andere Berufsbörse für den elften Jahrgang statt. Anders, weil kleiner als an anderen Schulen, direkter und eher wie ein Vortrag, als ein Informationsgespräch. „In den letzten sieben Jahren hat sich unsere Art der Berufsdarstellung bewährt“, so Jürgen Schwerter von der Schulleitung.

 

„Inzwischen rufen wir nicht mehr die Betriebe und Institutionen an, sondern wir bekommen Anfragen, ob sie hier wieder dabei sein können.“ So wie Martin Waitz, Ausbildungsleiter bei ZF Friedrichshafen. Gemeinsam mit Lucas Oestermann, dualer Student im ersten Jahr und Abiturient des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums im letzten Jahr, stellte er den jungen Frauen und Männer insgesamt fünf Ausbildungsberufe vor.

„Wir möchten hauptsächlich erst einmal mit den jungen Menschen ins Gespräch kommen“, so Waitz. Aber es kämen auch sehr gute junge Menschen von dieser Schule. „Gute Zeugnisse haben viele, aber hier bringen die Schüler nicht nur gute Noten mit, sondern auch sehr viel soziale Kompetenzen“, was wichtiger sei. Im letzten Jahr hätten drei Auszubildende von hier ihre Lehre beziehungsweise ihr duales Studium bei ZF begonnen. In diesem Jahr wird es eine Abiturientin sein.

Hausärztin erstmals vertreten

Erstmalig mit von der Partie war die Hausärztin Rea Wilke. „Ich finde es cool, den Jugendlichen aufzuzeigen, welch breites Spektrum sich hinter der Medizin verbirgt.“ Ob nun wie sie als Hausärztin oder anderweitig tätig: Es machen von der HNO bis hin zur Mikrobiologie erst einmal alle das gleiche Studium. „Erst danach spezialisiert man sich in einer fünfjährigen Facharztausbildung.“

Die 18-jährige Saphira und der 17-jährige Dennis waren in der ersten von insgesamt drei Runden bei Linda Kowalski. Sie vertrat den Landkreis Diepholz und zeigte auf, wie die Kreisverwaltung aufgebaut ist und welche Fachdienste es gibt. Insgesamt bietet der Landkreis zehn verschiedene Ausbildungsberufe sowie vier duale Studiengänge an. „Ich fand das ganz interessant“, so Saphira. „Ich hätte nicht gedacht, dass es beim Landkreis so vielschichtig ist“, fügt Dennis hinzu.

15 Firmen dabei

„Die Schüler bekommen heute das erste Mal einen richtungsweisenden Impuls“, erklärt Schulleiter Peter Schwarze. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie in neun Monaten mitten im Abitur stehen.“ Die Schule wolle das Bewusstsein schärfen. „In der Vergangenheit sind bei der Berufsbörse erste Kontakte entstanden“, fügt Schwerter hinzu. Drei der Referenten seien ehemalige Schüler, die nun für ihre alten Mitschüler Vorträge halten.

Insgesamt nahmen 15 Firmen und Institutionen, wie auch die Kreiszeitung, an der Berufsbörse teil. Erstmalig war die Handwerkskammer anwesend. Interessant war, dass Torsten Weniger ein Triales Studium vorstellte. Hierbei erhält man gleich drei Abschlüsse: den Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf, den Bachelorabschluss im Studienfach sowie den Meisterbrief im Ausbildungsberuf.