20221209

Engagiert in der Jugendfeuerwehr: Luc Schweppe (l.) und Justus Heuermann. Foto: Nölker

Bürgermeister und Vereinsvertreter werben am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium für mehr Engagement

Twistringen – Das neue Projekt „Verantwortung“ am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium soll Schülerinnen und Schüler unter anderem für das Ehrenamt begeistern. Zwei Tage nach dem Internationalen Tag des Ehrenamtes fand für den Jahrgang 8 eine kleine Ehrenamtsmesse statt. Bürgermeister Jens Bley, ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger sowie Schülerinnen und Schüler stellten dabei unterschiedliche Bereiche vor.

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft ist. Auch und vor allem vor Ort, wie Bley es in seinem Referat über die grundsätzliche Bedeutung des Ehrenamts in Twistringen hat, betonte. Dabei sei es wichtig, schon früh junge Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen. Anhand von Beispielen machte er den Achtklässlern deutlich, wie eng die Verknüpfung zwischen Stadt und Ehrenamt ist. „Wie im Bereich Kultur, was eigentlich eine freiwillige Leistung der Stadt ist, aber in Twistringen vom Kulturverein Kurt übernommen wird.“

Ebenso sei es mit der DLRG. „Wenn wir die Ehrenamtlichen der DLRG nicht hätten, müssten wir die Öffnungszeiten des Schwimmparks verkürzen.“ Nicht zu vergessen sei die Flüchtlingsarbeit, die von vielen Ehrenamtlichen unterstützt werde. Oder die vielen Jugendbetreuerinnen und –betreuer in den Sportvereinen.

„Anhand der Beispiele habt ihr gesehen, wie wichtig es ist, dass Menschen sich ehrenamtlich engagieren“, schloss er seinen Vortrag. „Denn ansonsten habt ihr bald keine Trainerinnen und Trainer, keinen Schwimmpark und vieles andere nicht mehr.“

Am Ende machte er den Jugendlichen Mut, sich zu engagieren. „Ehrenamt kann ganz viel Spaß machen.“

Ein paar Räume weiter standen der 16-jährige Luc Schweppe und der zwölfjährige Justus Heuermann vor ihren Mitschülern. „Wir sind hier, um die Jugendfeuerwehr vorzustellen“, sagte Justus zu der Gruppe . Er ist dort Mitglied und hofft, vor allem die Mädchen zu begeistern, da nur zwei von 30 bis 40 Jugendlichen in der Twistringer Jugendfeuerwehr weiblichen Geschlechts seien.

Luc, der sowohl in der „großen“ Feuerwehr wie auch in der Jugendabteilung seinen Dienst tut, weiß, wovon er spricht. „Die Frauen in der Feuerwehr sind richtig fit und mit dem Herzen dabei.“ Nach zehn Einsätzen kann er das sagen. „Ich darf sogar mit Erlaubnis unseres Schulleiters Peter Schwarze während des Unterrichts zu den Einsätzen ausrücken.“

Um das Interesse bei den Mitschülern zu wecken, stellten die beiden Jungen vor, was alles bei der Feuerwehr unternommen wird. Neben dem Besichtigen der Einsatzfahrzeuge und der Erklärung der technischen Ausrüstung stehen über das Jahr verteilt Bootswettkämpfe, Zeltlager, unterschiedliches Spiele und Turniere an.

„Ich möchte unbedingt später in die Feuerwehr“, scheute sich Justus nicht zu sagen. „Ich möchte nicht nur Menschen helfen, mich fasziniert vor allem die Technik.“ Denn, so Luc ergänzend, „wir retten nicht nur Menschen, sondern auch ihr Hab und Gut.“

Hedwig Harms referierte an diesem Morgen im Bereich „Soziales“ über die Besuchsdienste in den Seniorenheimen, während Naomi Mbiyeya über das Ehrenamt im Sport sprach. Ergänzt wurde das Angebot durch den Bereich „Kirche“, wo Martin Holtermann Auskunft gab und im Bereich „Umwelt“ von Steffi Baumbach und Ludger Hörmann.

Für den Koordinator des Gymnasiums, Jürgen Schwerter, ist diese Ehrenamtsmesse eine Bereicherung für den Schulbetrieb. Im zweiten Halbjahr sollen die Schülerinnen und Schüler des achten Jahrgangs sich dann ein ehrenamtliches Projekt aussuchen und dort für eine geraume Zeit ein Ehrenamt übernehmen.

Schulleiter Peter Schwarze begrüßt dieses neue Projekt, da er um die Wichtigkeit des Ehrenamtes und dessen Nachwuchssorgen in vielen Bereichen weiß.