20220505

Twistringen – Niemand weiß, wie lange die geflüchteten Menschen aus der Ukraine in Deutschland bleiben werden. Der Krieg dauert an. „Und selbst wenn er irgendwann hoffentlich beendet sein wird, bleibt ein fast zerstörtes Land“, sagt Twistringens Bürgermeister Jens Bley. Fest steht: Die Integration ist eine Herausforderung. Um die zu bewältigen, plant die Stadt Twistringen zusammen mit anderen Institutionen Sprachkurse und einen Spielkreis mit Eltern-Café. Außerdem sollen Jobplattformen im Internet dabei helfen, Firmen und Arbeitssuchende zusammenzubringen.

Eine Finanzspritze hat die Stadt unter anderem von Schülerinnen und Schülern des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums bekommen. Diese hatten nach dem Beginn des Angriffskrieges nicht lange gefackelt und eine Ukrainewoche auf die Beine gestellt. Bei verschiedenen Aktionen zeigten sie sich solidarisch und sammelten Spenden (wir berichteten). Mehr als 6 000 Euro sind zusammengekommen. Ein Teil davon ging an die bundesweite „Aktion Deutschland hilft“. Der andere Teil, 3 000 Euro, steht der Stadt Twistringen nun für die Ukrainehilfe direkt vor Ort zur Verfügung. Die Kommune will die Spendensumme in die geplanten Sprachkurse und das Eltern-Café stecken.

Für Sprachkurse gibt es zwar auch Fördergelder, bis die entsprechenden Förderprogramme greifen, kann es aber angesichts der enormen Nachfrage noch dauern. Die Stadt will Geflüchteten vorab ermöglichen, erste Deutschkenntnisse zu erlangen. Der Gedanke hinter dem geplanten Spielkreis mit Eltern-Café ist laut Bley, Menschen zusammenzubringen, sie zu vernetzen und ihnen die Gelegenheit zu geben, sich auszutauschen. Ein offenes Angebot, das sich vor allem an Familien aus der Ukraine richtet, an dem aber auch andere teilnehmen können. Ort des Geschehens könnte, so der Bürgermeister, das Jugendhaus sein.