„Essen ist voll mein Thema“, sagt Milena Wiese, geborene Larmann. - Foto: Pamela Burbank
Instagram ist eher für einfache und oberflächliche Tipps, sagt Milena Wiese aus Twistringen. Um mehr ins Detail gehen zu können, bietet sie deshalb in Sachen Ernährung nun den Podcast „Iss klüger, nicht weniger“ an.
Twistringen – Anfang Januar. Ein neues Jahr beginnt, und damit die Zeit der guten Vorsätze. Viele nehmen sich (wieder einmal) vor, endlich gesünder zu essen. Aber wie bleibt man dran? Um diese Frage dreht sich die erste Folge des neuen Podcasts „Iss klüger, nicht weniger“ der Twistringerin Milena Wiese.
„Essen ist voll mein Thema. Ich esse gerne, ich informiere gerne über Essen, ich koche gerne und ich teile gerne Rezepte“, sagt die 26-Jährige. Sie ist gelernte Ernährungsberaterin, Kochbuchautorin und Studentin der Ernährungswissenschaft. Auf Instagram hat sie mehr als 127.000 Follower. Mit ihnen teilt die Twistringerin einfache, gesunde und abnehmtaugliche Rezepte.
Und nun also der Podcast. Bisher habe ihr ein Medium gefehlt, um mehr in die Tiefe gehen zu können, begründet sie diesen Schritt. „Ich habe gemerkt: Instagram ist eine Plattform für einfache, oberflächliche Tipps.“ Einen eigenen Podcast aufzunehmen, stand schon länger auf ihrer To-Do-Liste. Kürzlich schnappte sie sich dann einfach ein Mikrofon und legte los. Die erste Folge des Podcasts erschien am 1. Januar.
„Iss klüger, nicht weniger“: Auch psychologische Aspekte Thema im Podcast
Einfach anfangen – das empfiehlt sie auch, wenn es um gesunde Ernährung geht. Außerdem rät sie dazu, das Thema nicht so engstirnig anzugehen. „Ich bin nicht hier, um mit der Schelte dazustehen und zu sagen: Iss das, iss das nicht“, erzählt sie. In ihrem Podcast möchte sie vielmehr helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln. „Ich will auch ein bisschen über die psychologischen Aspekte der Ernährung sprechen. Denn oftmals wissen wir ja, dass wir manche Dinge tun sollten. Aber wir tun sie irgendwie nicht, weil der Alltag dazwischen kommt oder die Kollegin dann doch Kuchen mitbringt.“
In ihrer Kindheit und Jugend hat sich Milena Wiese, damals war ihr Nachname noch Larmann, überhaupt nicht für Ernährung interessiert. Sie aß einfach, was auf den Tisch kam oder im Kühlschrank herumlag. „Gemüse war jetzt definitiv kein Fremdwort für mich. An dieser Stelle: Danke Mama!“, schildert sie schmunzelnd. Aber so richtig beschäftigte sie sich erst mit dem Thema, als sie von zu Hause auszog.
Auch beruflich peilte sie zunächst eine ganz andere Richtung an. Sie machte eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und studierte anschließend Wirtschaftsrecht. Nach ihrem Abschluss – unlängst hatte sich das Interesse an Ernährung in eine Leidenschaft gewandelt – stellte sie sich die Frage: Werde ich jetzt Wirtschaftsjuristin? Oder mache ich mich als Ernährungsberaterin selbstständig? Sie entschied sich für Letzteres. „Ich habe das wirklich noch keinen Tag bereut“, so die 26-Jährige.
Drei Kochbücher von Milena Wiese auf dem Markt
Mittlerweile gibt es drei Kochbücher von ihr zu kaufen: „Milenas Pfannengerichte“, „Milenas Unterwegsgerichte“ und „Gesund für Faule“. Die Zahl der verkauften Exemplare liegt der Foodbloggerin zufolge insgesamt im hohen vierstelligen Bereich. Neben den Büchern und ihrem Instagramaccount hat sie einen Youtube-Kanal und bietet das Online-Ernährungsberatungsprogramm „Change“ an. All das erledigt sie von zu Hause aus – Homeoffice ist für sie also nicht erst seit Corona Alltag. „Mittlerweile ist es so, dass mein Mann mir hilft, weil es für eine Person ein bisschen viel ist.“
Einige ihrer Instagram-Beiträge haben eine Reichweite von rund einer halben Million. Bei ihren Insta-Storys plaudert sie vor Tausenden Menschen. Ist das nicht komisch, wenn so viele Leute zusehen? „Ich kann das ganz gut ausblenden“, sagt sie. Vor ein paar Jahren, da sei sie auf einem Konzert von Ed Sheeran gewesen. In einem großen Stadion, in das 90.000 Leute passen. Das Stadion sei voll gewesen. „Damals habe ich gedacht: Wow, sind das viele Leute“, erinnert sie sich. Und dann sei ihr so richtig bewusst geworden, was hinter der kleinen Zahl stecke, die bei Instagram die Anzahl der Follower anzeigt. „Aber wenn ich mir das ständig vor Augen führen würde, würde mich das eher bremsen.“
Zu guter Letzt bleibt die Frage, was denn nun hilft, um Neujahrsvorsätze auch wirklich umzusetzen. Milena Wiese schlägt vor, zunächst zu reflektieren, woran das Vorhaben bei früheren Versuchen gescheitert ist. „Wo waren die Knackpunkte, wo du aufgehört hast?“, fragt sie in ihrem Podcast. Gleichzeitig empfiehlt sie ihren Hörern, sich vor Augen zu führen, was bereits gut geklappt hat. Ein weiterer Fehler sei, alles immer wieder auf den nächsten Tag, die nächste Woche oder das nächste Jahr zu verschieben. Und: „Wir nehmen uns oft zu viel vor“, sagt sie. „Besonders an Neujahr.“
Instagram-Account: www.instagram.com/milenasrezept
Podcast auf Spotify:https://open.spotify.com/show/0ghn1EIoiKnXbBEoubsFe0
Podcast auf Deezer: https://www.deezer.com/de/show/2126582
Rezept: Smoothiebowl
Die Smoothiebowl ist ein Lieblingsrezept von Milena Wiese. Die Twistringerin isst die Bowl gerne und häufig zum Frühstück. Das Rezept schildert sie in ihrem neuesten Kochbuch „Gesund für Faule. 60 schnelle und einfache Rezepte“ wie folgt:
Zutaten für eine Person:
150 Gramm Himbeeren, tiefgefroren
125 Gramm Magerquark oder Seidentofu
1 Banane
25 Gramm Zartbitterschokolade
1 EL Leinsamen, geschrotet
Optional: Süßungsmittel nach Wahl
1. Behalte 1-2 EL der Himbeeren zurück und taue den Rest leicht auf, zum Beispiel in der Mikrowelle
2. Püriere die Himberren mit dem Quark, der Banane und optional mit etwas Süßungsmittel. Fülle das Pürierte in eine Schüssel um
3. Brich die Schokolade in mundgerechte Stücke. Garniere die Bowl mit der Zartbitterschokolade und den Leinsamen
Das Rezept lässt sich vielfälig verfeinern. So kannst du 1EL Flohsamenschalen mit pürieren und den Ballaststoffgehalt erhöhen, was zu einer verbesserten Sättigung führt.
Häufig püriere ich circa 20 Gramm Proteinpulver mit. Als Süßungsmittel püriere ich gerne 2-3 Datteln mit. Dafür benötigst du aber einen hochwertigen Mixer.
Wenn du die Smoothiebowl veganisieren möchtest, dann empfehle ich dir keinen Sojajoghurt, da die Bowl sonst zu flüssig wird. Verwende stattdessen 125 bis 159 Gramm Seidentofu
Pro Portion:
Circa 436 Kilokalorien, 43 Gramm Kohlenhydrate, 24 Gramm Protein, 16 Gramm Fett
[Anmerkung der Schule: Milena Wiese ist eine ehemalige Schülerin]