Sie begrüßten die Gäste zur Malteser-Feier im Rathaus (von links): Kristina Diephaus-Borchers, Alexander Meye, Karin Grabenhorst und Silke Meier-Sudmann.
Der Malteser Hospizdienst Twistringen feiert sein 25-jähriges Bestehen mit mehreren Veranstaltungen
Twistringen. Der Malteser Hospizdienst Twistringen feiert rund um den Deutschen Hospiztag am 14. Oktober sein 25-jähriges Bestehen. Am Dienstag gab es im Rathaussaal einen Vortrag zum Thema „Hospiz und Schule“ mit der Autorin Karin Grabenhorst. Eine von zwei Auftaktveranstaltungen für das große Jubiläumsfest am 19. Oktober rund um die Kirche St. Anna.
„Siris Reise oder Wo ist der Weg zur Ewigkeit?“ – so heißt das Buch und Tanztheaterstück von Karin Grabenhorst, das bereits zum 20-jährigen Bestehen im Jahr 2014 von Twistringer Schulklassen, damals der Haupt- und Realschule, thematisiert wurde.
Mit Jugendlichen über Leben und Tod sprechen, das war diesmal bei einem gemeinsamen Schulprojekt mit Karin Grabenhorst, dem Twistringer Hospizverein und der zehnten Klasse des Twistringer Gymnasialklasse Mut machend und zutiefst berührend. „Was ist die Ewigkeit?“ „Wie können Religionen und Kulturen friedlich miteinander umgehen?“ „Was hat Gott damit zu tun?“ – Karin Grabenhorst, selbst Hospiz- und Trauerbegleiterin, sprach in ihrem Vortrag zunächst über ihre Arbeit: Die Projekte mit Kindern und Jugendlichen zu Leben und Tod, Abschied, Trauer und Hoffnung – dabei flossen auch eigene biografische Erfahrungen mit ein.
Die Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Wochen im Religionsunterricht unter Leitung ihrer Lehrerin Kristina Diephaus-Borchers einzelne Kapitel aus dem Buch „Siris Reise“ visualisiert und eigene Erfahrungen verarbeitet, unter anderem in gemalten Bildern und einem Stop-Motion-Video. Die Arbeitsergebnisse können in Verbindung mit dem Tanztheater am 19. Oktober besichtigt werden.
Schüler Alexander Meye trug seinen Text mit dem Titel „Alles hat seine Zeit“ vor und berichtete begeistert über den Umgang mit dem Projekt in seiner Klasse: „Jeder durfte seine Erfahrungen offen schildern und seine Gefühle zum Ausdruck bringen. Alles wurde ernsthaft diskutiert. Das hat unseren Zusammenhalt sehr gestärkt.“
Petra Roeß und Martin Lammers, vom „Trauer-Café in spe“ der Malteser, stellten die Hospizarbeit im Rahmen des Schulprojekts „Gib mir‘n kleines bisschen Sicherheit“ vor. Sie bedankten sich ihrerseits bei der motivierten Schulklasse und Karin Grabenhorst für die Chance, schon junge Menschen für den Umgang mit dem Sterben, der Trauer, aber auch für mögliche Hilfen durch die Hospizarbeit zu sensibilisieren.
„Wenn das Leben in Scherben liegt, mach ein Mosaik draus“ – mit diesem Spruch nahm Karin Grabenhorst den Gedanken auf und richtete sich an die anwesenden Malteser: „Ihr setzt in eurer Sterbebegleitung die Reise fort und schenkt den Kranken und Angehörigen Hoffnung.“
Silke Meier-Sudmann, Koordinatorin des Hospizdienstes, bedankte sich bei Karin Grabenhorst mit einem Geschenk für den Vortrag und auch ihrem gemalten Engel, der momentan die Jubiläumsplakate schmückt und zukünftig als Symbol der Hoffnung auf den Werbemitteln des Hospizdienstes Verwendung findet.
Abschließend luden die Malteser zur zweiten Auftaktveranstaltung ein. Die fand am letzten Sonntag im September statt. Gezeigt wurde der Fernsehfilm „Blaubeerblau“ im Kino Twistringen. Dabei ging es um überraschende und beeindruckende Erfahrungen in einem Sterbehospiz.