20180630

Großes öffentliches Initialfest nach den Ferien am Twistringer Gymnasium

TWISTRINGEN - „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wird das Twistringer Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Zukunft auch sein. Für annähernd 90 Prozent an Unterschriften an der Schule winkt das entsprechende Label. „Das ist aber gar nicht wichtig, sondern wie wir dies mit Leben füllen“, betont Fachlehrer Jürgen Schulze. Starten wird die Schule nach den Sommerferien mit einem öffentlichen Fest unter dem Motto „Schule ohne Rassismus“. Prominenter Pate soll der gebürtige Twistringer, Fernsehmoderator und Musiker Reinhold Beckmann aus Hamburg sein. Eine feste Zusage steht noch aus, einen Termin gibt es deshalb bisher nicht.

„Es wird ein Initialfest, an einem Freitagnachmittag, mit einer Kernzeit von 15 bis 18 Uhr. Sponsoren haben wir auch schon“, kündigt Jürgen Schulze (Erdkunde, Politik, Wirtschaft) an. Er und die bisherigen Zehntklässler Bea Beuke, Mandela Sino, Lynn Diedrichs und Pati Thiele stellen sich ein Fest mit Tombola und Gutscheinen, Flohmarkt, eventuell Fußballgolf, Menschenkicker und wahrscheinlich Live-Musik mit zwei Schulbands vor. „Wir haben noch ganz viele Ideen“, so Schulze.

Beuke, Sino, Diedrichs und Thiele stehen für den Schuljahresneigungskurs für Acht- bis Zehntklässler, den es seit einigen Jahren am Gymnasium gibt und der über die Wissenvermittlung hinaus die Persönlichkeitsentwicklung fördert. Leitsatz der 14-köpfigen Projektgruppe, die sich alle 14 Tage getroffen hat: „Aktiv für Demokratie und gegen jede Form von Rassismus“. Zum Schulfest im August oder September sind auch Gäste willkommen, insbesondere Flüchtlinge in Twistringen. Zu denen hat die Schülergruppe bereits früher Kontakt geknüpft. Lynn Diedrichs: „Wir haben mit Flüchtlingskindern gespielt.“ Mandela Sino interviewte eine freiwillige Betreuerin aus der Twistringer Flüchtlingsinitiative (FiT) bei der Hausaufgabenhilfe. Sino beschäftigt sich zurzeit mit der AfD, der Wahlbeteiligung in Twistringen und erforscht die Hintergründe. Das Ergebnis möchte er beim Schulfest präsentieren.

Schulleiter Peter Schwarze: „Der Neigungskurs hat einen guten Impuls gesetzt.“ Die Schule werde sich auch in Zukunft mit den Themen Rassismus und Diskriminierung beschäftigen.

Fast 90 Prozent aller am Schulbetrieb beteiligten Menschen haben sich mit ihrer Unterschrift dazu verpflichtet, sich dafür einsetzen, dass „es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden“. Außerdem wollen sich die Unterzeichner gegen Gewalt und diskriminierende Äußerungen stark machen – und für eine offene Auseinandersetzung und gemeinsame Lösungswege. Schließlich soll es einmal im Jahr am Gymnasium ein entsprechendes Projekt geben. Jürgen Schulze betont: „Der Titel ,Schule ohne Rassismus ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft.“

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