Gymnasiumleiter Peter Schwarze fesselt das Schulleben
Twistringen - Von Theo Wilke. „Der Beruf des Lehrers und Schule überhaupt fesseln mich“, schwärmt Peter Schwarze. Sein Traumberuf? „Eindeutig ja“, fügt der 43-Jährige hinzu, ein leidenschaftlicher Mathe- und Chemie-Pauker. Der umtriebige „Twistringer Jung“ leitet seit Schuljahresbeginn das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium. Am 16. Oktober wird Schwarze offiziell in sein Amt eingeführt.
„Elf Jahre habe ich bereits in Schulleitungen mitgewirkt. Ich habe drei Chefs gehabt. Von jedem konnte ich mir etwas abgucken“, betont Schwarze. Und fügt hinzu: Charaktereigenschaften und guten Führungsstil – und „immer authentisch bleiben“. In Osterholz-Scharmbecker Gymnasium verantwortete der Twistringer den sensiblen Personalbereich. „Mein erster Chef gab mir den Tipp: Sie müssen nicht alles sofort entscheiden.“ Das hat er verinnerlicht. Der Zweite gab ihm die Gelassenheit mit auf den Weg.
Und Martin Lütjen, der Mitbegründer des Twistringer Gymnasiums, lebte seinem Oberstufenkoordinator beste Teamarbeit vor und hatte nicht nur für ihn ein offenes Ohr. Lütjen über seinen Nachfolger: „Peter Schwarze ist immer präsent, er lebt Schule.“
Der so gelobte neue Schulleiter hat sich schon in seiner neuen Rolle eingelebt. „Ich habe Respekt vor dieser großen Leistung Martin Lütjens, das setzt mich aber nicht unter Druck“, sagt Peter Schwarze. Er habe nämlich ein bewährtes Mitarbeiterteam. Wichtig sei ihm auch in Zukunft transparentes Handeln und die Einbindung des Kollegiums bei konzeptionellen Entscheidungsprozessen.
Klar, sei er jetzt noch präsenter in der Schule, müsse erstmal seine Balance finden und die Arbeitstage neu strukturieren. Aber da freut sich der Urlaubs-Skiläufer und SC-Tischtennisspieler über den Rückhalt und das Verständnis von Ehefrau Katrin. Drei Kinder haben die beiden: Amelie (10), Leopold (8) und Carolin (4).
Als Chef werde er aus allen Richtungen angesprochen und gefordert. Ganz wichtig ist dem 43-Jährigen, auf Augenhöhe mit den Kolleginnen und Kollegen Schule zu gestalten – aber nicht zwischen Tür und Angel. Der Rektor sieht alle Beteiligten in einer „Erziehungsgemeinschaft“, um die soziale Kultur zu pflegen und zu fördern.
Im Blick hat Schwarze besonders die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren (G9). Die gegenwärtigen Neunt- bis Zwölftklässler müssen es noch in 12 Jahren schaffen. Die Umstellung auf G9 begrüßt der Schulleiter sehr: „Dadurch wird die heute enorme Belastung für die Jugendlichen zurückgefahren.“
Es sei dann wieder mehr Zeit für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. Dazu möchte Schwarze in jedem Jahrgang auch Klassenlehrerstunden einführen. Beispielhafte Gesprächsthemen dafür: Rollenverständnis, Sozialkompetenz oder auch Zivilcourage. Der elfte Jahrgang soll ein dreiwöchiges Sozialpraktikum absolvieren.
Der Steckbrief
- Peter Schwarze, 1972 in Twistringen geboren, verheiratet, drei Kinder. Hobbys: Familie, Tischtennis, Schützenverein
- Schule/Ausbildung: 1978 bis 1982 Grundschule am Markt, 1982 bis 1984 Orientierungsstufe, 1984 bis 1991 Gymnasium Antonianum Vechta (Abitur)
- Bundeswehr: 1991 bis 1992 Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg
- Studium/Referendariat: 1992 bis 1997: Lehramtsstudium fürs Gymnasium (Mathematik, Chemie), Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
- 1997 bis 1999: erstes Staatsexamen und Referendariat am Studienseminar Oldenburg
- 1999: zweites Staatsexamen
Beruflicher Werdegang:
- 1999/2000: Lehrkraft am Gymnasium Wildeshausen
- Februar 2000: Ernennung zum Studienassessor am Gymnasium Osterholz-Scharmbeck –
- Ernennung zum Studienrat (2001), Koordinator (2003), Oberstudienrat (2004) und Studiendirektor (2005)
- 2009: Oberstufenkoordinator am Twistringer Gymnasium, 2015: Ernennung zum Schulleiter.