Neuer Leiter des Twistringer Gymnasiums
Manche wissen im jugendlichen Alter noch nicht, was sie später einmal beruflich machen wollen. Bei Peter Schwarze hingegen war es schon in der elften Klasse klar: Lehrer wollte er werden. Ist er dann auch geworden. „Ich mag den Umgang mit Menschen und bin gerne in Gesellschaft“, sagt er dazu. Seit Anfang August ist er nun auch Schulleiter des Twistringer Gymnasiums – dabei geht es ihm nicht nur um Wissensvermittlung.
Mathematik und Chemie, das sind die Fächer, für die Schwarzes Herz schlägt, das der Schüler aber oftmals nicht gerade. Insbesondere Mathe steht meist nicht oben auf der Beliebtheitsliste. „Es ist eine Herausforderung, die Schüler dafür zu begeistern“, so Schwarze. „Für mich ist es ein tolles Gefühl, wenn man lange an einem mathematischen Problem sitzt und dann auf einmal der Groschen fällt und man es löst“, erklärt er seine Vorliebe für die Welt der Zahlen. Wichtig sei ein handlungsorientierter und anschaulicher Unterricht. „Die Schüler sollten beteiligt sein, das gilt für alle Fächer“, sagt der Schulleiter. Doch auch der Frontalunterricht sei von Nöten. „Eine Mischung aus beidem ist das Beste“, findet Schwarze.
Doch wichtig ist ihm nicht nur die Wissensvermittlung, „sondern auch das Zwischenmenschliche. Ich freue mich, wenn Schüler sich mir anvertrauen und auch mal um einen Rat bitten – insbesondere dann, wenn ich dem Schüler vielleicht eine schlechte Note geben musste“, so der 43-Jährige.
Die Schüler sollen auch für das Leben lernen und andere Perspektiven erleben – das ist Schwarze und seinen Kollegen wichtig. „Wir werden bald ein dreiwöchiges Sozialpraktikum in den elften Jahrgängen einführen“, kündigt Schwarze an. Hierbei sollen die Schüler ihre Zeit in einer sozialen Einrichtung verbringen. „Sie können dadurch Empathie lernen und auch sehen, dass es zum Beispiel Hilfsbedürftige in der Gesellschaft gibt“, erklärt Schwarze den Hintergrund des Sozialpraktikums.
Schwarze ist ein Twistringer Gewächs, im Mai 1972 kam er in der Delmestadt zur Welt, sein Abitur machte er auf dem Vechtaer Gymnasium. Nach dem Wehrdienst in Bückeburg zog es Schwarze an die Oldenburger Universität, wo er, wie bereits erwähnt, Mathe und Chemie auf Lehramt studierte. Nach dem Referendariat in Oldenburg war er kurz als Lehrer in Wildeshausen tätig, bevor er dann von 2003 bis 2009 den Schülern des Gymnasiums in Osterholz-Scharmbeck Mathe und Chemie näher brachte. Gleichzeitig war er Mitglied im Leitungsteam der Schule. „Mit etwa fünfjähriger Schulleitungserfahrung wurde ich dann im Februar 2009 auf eigenen Wunsch an das Gymnasium in Twistringen versetzt und in der Schulleitung mit dem Aufbau der gymnasialen Oberstufe betraut“, sagt Schwarze. In seinen ersten Twistringer Jahren kümmerte er sich zudem um Stunden- und Vertretungspläne sowie um den Aufbau eines Studien- und Beratungskonzeptes.
Nun ist Schwarze also Schulleiter – will er etwas ändern? „Eine grundsätzliche Neuerfindung des Rades ist in vielen Bereichen aufgrund der hervorragenden Grundlagen meiner Meinung nicht notwendig“, sagt er. Nun gehe es darum, das Abitur von G8 auf G9 umzustellen. Das biete auch Chancen für die Weiterentwicklung der Schule, gleichwohl müsse es jetzt aber das Ziel sein, eine gewisse Beruhigung im Arbeitsalltag zu erreichen. Am Freitag, 16. Oktober, wird Schwarze ab 11.30 Uhr offiziell in sein Amt eingeführt.
In seiner Freizeit schlägt Schwarze gerne gegen einen kleinen Ball. „Ich spiele Tischtennis im Verein.“ Ansonsten fährt der Vater von drei Kindern gerne mal mit selbigen plus Ehefrau in die Berge. „Wir fahren gerne Ski“, so Schwarze. Und dann vergisst er auch gerne mal Mathe und Chemie.