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Die Helfer wollen den Reisegarten ökologisch und optisch aufwerten. © Sabine Nölke

Die Agendagruppe Stadtentwicklung und Landschaftspflege in Twistringen hat mit einem großen Staudenbeet den Reisegarten ökologisch aufgewertet.

Twistringen – Seit 1999 unterstützt die Agenda-Gruppe Stadtentwicklung und Landschaftspflege mit ihren Projekten eine nachhaltige, umwelt- und insektenfreundliche Stadtentwicklung. Oft in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, Kitas sowie anderen Vereinen und nicht zuletzt mit dem Bauhof der Stadt Twistringen.

Rund 450 Bäume sowie zahlreiche Sträucher und Blumenzwiebeln pflanzte die AG im Stadtgebiet. Das aktuelle Großprojekt ist ein insektenfreundliches Staudenbeet im Twistringer Reisegarten, das in enger Zusammenarbeit mit der Klimabeauftragten der Stadt, Lydia Geerken, umgesetzt wurde. Damit endet eine vierjährige Planung.

Eine vierjährige Planung endet

„Wir haben super Pflanzwetter“, erklärte Landschaftsarchitekt Manfred Blome am Donnerstag mit einem Blick in den trüben Himmel. „Es ist trocken, nicht zu heiß oder kalt.“ Gemeinsam mit acht weiteren Ehrenamtlichen der Agenda-Gruppe setzte er 1600 Stauden und Gehölze in das 230 Quadratmeter große Beet.

Vorab hatten die Bauhofmitarbeiter das Pflanzbeet vorbereitet. Die Rasenfläche musste abgefräst sowie eine 60 Meter lange Mörtelkante zur Einfassung erstellt werden. Am Ende setzten sie noch die Kantsteine.

Schüler haben ein Insektenhotel gebaut

„Ein ganz besonderer Dank geht an Timo Rathkamp, der das Beet mit Mischerde aufgefüllt und die Steinelemente platziert hat“, erklärte Stefanie Baumbach vonseiten der Agenda-Gruppe. Das Beet musste höher angelegt werden, da der Boden im Reisegarten sehr feucht ist. Dafür wurde eigens eine Drainage verlegt.

Nachdem die Pflanzen nach dem Plan des Landschaftsarchitekten in der Erde waren, verteilten die Freiwilligen noch etliche Kubikmeter Kiefer-Rindenmulch. Am Ende zog die Agenda-Gruppe noch einen Kaninchendraht um das frische Beet.

Gesamtkosten belaufen sich auf 12 000 Euro

Bereits im Herbst hatten Bernhard Buschmann und Heinz Harms ein Insektenhotel aus Eichenholz mit den Maßen 180 mal 120 Zentimeter angefertigt. Die Projektgruppe „Ab ins Beet“ vom Hildegard-von-Bingen-Gymnasium bestückte das Wildbienenhotel gemeinsam mit Umweltlehrerin Nicola Diedrich und dem Insektenbeauftragten Peter Lux mit Nistmaterial. „Bambus, selbst gebohrte Holzblöcke und selbst gefertigte Niststeine aus Lehm und Sand gehören dazu“, so Diedrich.

Helfen beim Bau des Insektenhotels: die Schüler des 6. Jahrgangs des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums. © Gymnasium Twistringen

 

Das Insektenhotel wird in den nächsten Tagen direkt vor das Beet gesetzt, eine Infotafel klärt über das Staudenbeet auf.

Die Gesamtkosten belaufen sich insgesamt auf rund 12 000 Euro. Gefördert wurde das Beet durch die Leader-Förderung der Win-Region sowie vom Twistringer Ortsrat.

„Nicht nur in Twistringen verschwinden immer mehr naturnahe Gärten“, sagt Stefanie Baumbach. „Es finden sich immer weniger insektenfreundliche Blühpflanzen.“ Stattdessen werden pflegeleichte Flächen angelegt, die allerdings häufig sehr artenarm seien. Statt Grünflächen gebe es zudem immer mehr Kies- und Schotterbeete. Metallzäune mit eingeflochtenem Kunststoff würden lebendige Heckenbepflanzung verdrängen. Das alles habe negative ökologische Folgen. „Mit dem insektenfreundlichen Staudenbeet möchten wir den Privatgartenbesitzern einen Anreiz geben, ihre Gärten ähnlich zu gestalten“, so die Ehrenamtliche. Das sei ganz einfach.

"Mit dem insektenfreundlichen Staudenbeet möchten wir den Privatgartenbesitzern einen Anreiz geben, ihre Gärten ähnlich zu gestalten."

Stefanie Baumbach, Mitglied der Agendagruppe