Symbol für den Frieden: Schülerinnen und Schüler bilden ein Peace-Zeichen auf dem Schulhof. Foto: Schule
Schülerinnen und Schüler erheben bei Kundgebung ihre Stimmen / Viele Aktionen rund um den Ukraine-Krieg
„Ich freue mich, dass wir gemeinsam solidarisch handeln können.“ Mit diesen Worten leitete Naomi Mbiyeya, Schülersprecherin am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Twistringen, kürzlich eine Friedenskundgebung ein. Alle Schülerinnen und Schüler hatten sich vor dem Haupteingang der Schule versammelt, um ein Zeichen für die Ukraine und gegen den Krieg zu setzen.
Die Kundgebung bildete den Abschluss einer ganzen Woche rund um den Krieg. Dabei unterstützte die Schule die Menschen in der Ukraine nicht nur solidarisch, sondern auch finanziell mit einer Spendensammlung für die „Aktion Deutschland hilft“. „Allein heute sind über 3 500 Euro eingegangen“, verkündete der stellvertretende Schülersprecher Paul Gerkens bei der Kundgebung.
Jeder konnte sich bei der Ukraine-Woche einbringen. So hatte Leoni Meyer aus der fünften Klasse zum Beispiel an einem Wochenende mehr als 150 Friedenstauben gebastelt und für den guten Zweck an die Lehrkräfte, Mitarbeiter und Schüler verkauft. Schülerinnen und Schüler bemalten zudem Friedenssteine und gestalteten Plakate. Im Geschichts- und Politikunterricht sprachen sie über den Krieg und dessen Hintergründe. Außerdem konnten sie an einer Klagemauer im Meditationsraum Gefühle und Wünsche niederschreiben. Die Klassenlehrer standen jederzeit für Gespräche über Sorgen und Ängste zur Verfügung.
Darüber hinaus wurde spontan in einer Pause mit den gerade anwesenden Schülerinnen und Schülern ein Peace-Zeichen gebildet und mit einer Drohne fotografiert. Die Idee hatte ihren Ursprung im Sprecherteam der Schülervertretung und wurde mit Hilfe von Paul Gerkens, Clara-Josephine Kalvelage, mehreren Lehrkräften sowie freiwilligen Schülerinnen und Schülern umgesetzt.
„Ich bin als Schulleiter sehr stolz“, sagte Peter Schwarze. Er wäre gerne selbst bei der Kundgebung dabei gewesen, war jedoch verhindert.
Die Friedensdemo war vielseitig. Zuerst wurde ein Gebet vorgelesen, in dem es wortwörtlich hieß: „Aber wir können was tun und das ist: Gemeinsam beten und die Stimmen erheben.“
Und genau dies taten die Schülerinnen und Schüler. Sie erhoben gemeinsam ihre Stimmen und sangen das Lied: „Wir wollen Frieden für alle“. Begleitet von Gitarren und dem ausgelassenen Klatschen der Schülerschaft entstand so ein bedeutendes Miteinander. Während des Liedes wurde eine große selbstgemachte Friedensflagge direkt vor dem Gebäude aufgehängt.
In selbstgeschriebenen und vorgetragenen Gedichten aus der Begabtenförderung „Schreibwerkstatt“ ging es hauptsächlich um Flucht, wie Väter zurückbleiben und kämpfen müssen und darum, dass Gott den Menschen helfen möge. Doch es ging auch um Hoffnung. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, hieß es.
Mit Plakaten stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung für den Frieden ein. Foto: Timmermann
Im Anschluss legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schweigeminute ein, im Gedenken an diejenigen, die immer noch leiden. Es folgten Fürbitten, erneuter Gesang und der ausdrückliche Appell, dass es zu keinen Anfeindungen gegen russische Mitschüler kommen soll. „Für den Frieden im Großen brauchen wir erst einmal Frieden im Kleinen“, erklärte Paul Gerkens.
Am Ende gab es donnernden Applaus und die Schülerschaft begab sich unter Begleitung der Friedenshymne „Imagine“ in ihre Klassen zurück.