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Die Mitmachaktivitäten in der Stadtbücherei kommen bei den Besuchern sehr gut an. Foto: Sabine Nölker 

Seniorenmesse im Rathaus in Twistringen mit vielen Tipps und Mitmachaktionen

Twistringen – „Zu Hause bleiben – das ist etwas, was wir uns wohl alle fürs Alter wünschen“, sagte Bürgermeister Jens Bley am Samstag bei der Eröffnung der Seniorenmesse im Rathaus und ergänzte: „Das Leben so gestalten, dass jeder selbstbestimmend leben kann. Das ist der Wunsch vieler.“ Wie man Erleichterung und Hilfe bekommt, aber auch vorbeugen kann, sollte die Messe an diesem Tag zeigen. Bley dankte den ehren- und hauptamtlichen Organisatoren für ihr überdurchschnittliches Engagement. „In der Messe steckt monatelange Arbeit drin.“

 

Mehr als 30 Aussteller zuzüglich Referenten und Übungsleiter machten die Seniorenmesse informativ und vielfältig. Ob sich die Gäste über den Einbau eines Liftes informieren wollten oder über ambulante Pflegedienste sowie Bewegung im Alter, jeder fand das passende Angebot. „Zuhören und ausprobieren“, gab der Bürgermeister den Anwesenden einen Tipp mit auf den Weg.

Unter den Besuchern waren nicht nur ältere Mitbürger, auch Jüngere und Familien schauten und hörten sich um. Wie es sich für die Jüngeren anfühlt, alt zu sein, probierten Heiner Koopmann und Pascal Larmann aus. Sie schlüpften für kurze Zeit mithilfe eines Alters-Simulations-Anzugs in die Rolle eines betagten Menschen. Mit Gewichten an Beinen, Knien und Armen, einem Hörschutz sowie einer Brille, mit der der Nutzer verschwommen sieht, wird das Treppensteigen zur Tortur. „Das ist wirklich anstrengend“, lautete die Erfahrung Larmanns.

Der Seniorenstützpunkt des Landkreises Diepholz hatte den Anzug im Gepäck, um für mehr Verständnis für ältere Menschen zu wecken.

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Unter dem Motto „Schüler schulen Senioren“ machten die Schülerinnen des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums auf sich aufmerksam. Die 13- bis 15-jährigen Mädchen des achten und neunten Jahrgangs bieten ab sofort einen neuen Neigungskurs an. „Wissen Sie alles über WhatsApp?“ oder „Sind Sie sicher im Internet unterwegs?“

Mit solchen Fragen lockten sie die Besucher an ihren Stand. „Die Senioren kommen zu uns in die Schule, und die Schüler zeigen ihnen, wie sie mit den modernen Medien sicher umgehen“, erklärte Schulleiter Peter Schwarze. Vorab war angedacht, etwa 15 Senioren zu helfen. „Aber schon am frühen Nachmittag hatten wir über 30 Personen auf unseren Listen.“ „Ein tolles Projekt“, lobte eine Besucherin.

An anderen Ständen informierten Hörgeräteakustiker, Optiker sowie Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste die Besucher. Wer wollte, konnte einen Hörtest machen oder sich auf Sportgeräten ausprobieren.

Im oberen Stock des Rathauses fanden die Messebesucher Infos zu Themen wie E-Bikes, Komfortabel zu Hause leben sowie „Pflege, was nun?“. Auch der richtige Umgang mit Rollatoren wurde erklärt. In der Bücherei informierte das Team um Anke Miebach über Literatur. Außerdem gab es Mitmachaktionen. „Alle wurden mehr als gut angenommen“, strahlte Hedwig Harms. „Damit haben wir gar nicht gerechnet.“

Wer nach dem Rundgang entspannen wollte, konnte die Cafeteria aufsuchen und Kaffee, Kuchen sowie belegten Brötchen genießen.

„Wir sind überwältigt“, so Seniorenbeauftragte Anke Döpkens. Und wie sagte Harms zu Beginn der Messe: „Ideen alleine reichen nicht, es braucht engagierte Menschen.“ Die hatte das Duo im Seniorenbeirat gefunden. „Ein Erfolg auf der ganzen Linien.“

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