Düzen Tekkal zeigt Film
Gymnasium-Lehrkräfte, Christian Wiese (5.v.r.) und Thomas Roess von der GUT sowie Moderatoren des Nachmittags mit Düzen Tekkal (3.v.r., rote Jacke).
Twistringen - „Düzen Tekkal hat Gräueltaten gesehen, die man sich nicht vorstellen kann“, so Markus Marten-Bexten am Dienstag vor Schülern des elften und zwölften Jahrgangs des Twistringer Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums und vor eineinhalb Stunden mit der Kriegsberichterstatterin mit jesidischen Wurzeln.
Die Folgen dieser Gräueltaten, die der IS den Jesiden im Irak angetan hat, kamen nur zu deutlich in Tekkals Dokumentarfilm „Hawar – Meine Reise in den Genozid“ zur Sprache. Totenstille am Ende, Betroffenheit, verstohlen weggewischte Tränen und so mancher Kloß im Hals.
„Es ist mir eine Herzensangelegenheit, jungen Menschen zu zeigen, was dort passiert und mit ihnen darüber zu sprechen“, so die Fernsehjournalistin und Autorin. Deshalb habe sie TV-Moderator Markus Lanz auf seine kurzfristige Anfrage, am Dienstagabend in die gleichnamige Sendung zu kommen, abgesagt.
Nicht ganze Religionen verurteilen
Ihr war es wichtiger, im Gymnasium das Gesehene zu verarbeiten und aufzuzeigen, dass Terrororganisationen wie der IS den Glauben missbrauchen. „Sie sind häufig religiöse Analphabeten“. Man dürfe aber nicht ganze Religionen verurteilen, hieß es. Tekkal wünscht sich, dass der Glaube keine Rolle spielt, sondern Privatsache bleibt.
Die Twistringer Gymnasiasten und Lehrkräfte zeigten sich am Ende von dem Vortrag begeistert. „Sie haben uns heute etwas geschenkt“, dankte Stellvertretender Schulleiter Michael Schläger.