10917875_20Vereinsübergreifend Kräfte bündeln / 560O00 Euro am Gymnasium investieren Von Theo Wilke TWISTRINGEN Die vereinsübergreifende Planungsgruppe ist „Feuer und Flamme“; seit einem Jahr treibt sie ein ehrgeiziges Projekt voran: Hinter der Sporthalle des Gymnasiums soll für geschätzte rund 560000 Euro eine Sport-, Spiel- und Bewegungsfläche für alle Vereine und Schulen in Twistringen entstehen, um ganzjährig draußen Training und Spiel zu ermöglichen. „Wir könnten morgen schon anfangen“, so Ideengeber Hermann Stöver gestern Nachmittag selbstbewusst bei der Vorstellung der Planungen. Gedacht ist, angebunden an die Sporthalle, an eine etwa 105 mal 65 Meter große Kunstrasenanlage mit Drainage, bis zu 15 Jahre halt- und bespielbar, auf städtischem Grund, nicht nur für Fußball. Schulleiter Martin Lütjen gab sich ebenso optimistisch wie die Planungsgruppenmitglieder Stefan Funke und Conrad Müller vom SC Twistringen. Verhindert waren Eckard Brinkmann (SV Marhorst) sowie Günter Nobis und Andreas Siegmann von SV Mörsen-Scharrendorf. Müller betonte: „Wir wollen alle Kräfte bündeln – der Anfang einer engeren Zusammenarbeit der Vereine auf Stadtebene.“ Bislang ist der Außensportbetrieb stark eingeschränkt. Sinkende Geburtenzahlen spielen ebenso eine Rolle wie der Wunsch, das Abwandern von talentierten Twistringer Sportlern in Umland zu verhindern. Martin Lütjen erklärte, ein Jahr lang habe sich die Planungsgruppe oft entsprechende Anlagen im Landkreis angeschaut, sich fachkundig gemacht, Angebote eingeholt und die ersten Schritte zur Umsetzung des Projektes unternommen. Bislang würden die Vereine ins Umland, nach Bassum oder Lohne fahren, und das koste viel Geld, hieß es. Auch in Zeiten knapper Kassen müsse man über Zukunftsprojekte sprechen dürfen. Ratsfraktionen und Verwaltung sind bereits informiert. Der Schulleiter hofft, dass sich das Vorhaben ab 2013 realisieren lässt. Er weiß, dass eine weitere größere Investition zurzeit für die Stadt kein Thema ist. Denn nächste Woche tagt der Finanzausschuss zum noch nicht verabschiedeten Haushalt 2012. Da geht es um schmerzhafte finanzielle Einschnitte. Die Planungsgruppe am Gymnasium setzt auf Hermann Stöver („Ich habe bereits zwei Sportplätze gebaut. Wir brauchen keinen Planer“) als Fachmann, Initiator und technischen Berater. Nach Stövers Angaben sind rund 100000 Euro schon sicher: Ortsansässige und ortsnahe Firmen wollen kostenlos Erd-, Vermessungs- und Drainagearbeiten leisten. Die Planung soll nun mit Ratsfraktionen und Verwaltung besprochen werden. Fördermöglichkeiten werden über den Sportbund und das Land ausgelotet, Gespräche mit dem Schulträger, der Schulstiftung in Osnabrück geführt. Die Planungsgruppe setzt die Suche nach weiteren Sponsoren fort. Die Sportvereine wollen durch Benefiz-Spiele, unter anderem mit Werder Bremen, Fördermittel erlösen. Das Gymnasium wird das Projekt natürlich unterstützen. Hinter der Gymnasium-Sporthalle soll die Kunstrasenanlage entstehen. Im Bild Zehntklässler der Schwimm- und Fitness-AG mit Schulleiter Martin Lütjen (hinten rechts) sowie (v.l.) Hermann Stöver, Conrad Müller und Stefan Funke.Foto: Wilke