Feierlich und voller Stolz sind gestern die Twistringer Abiturienten des Hildegard-von-Bingen Gymnasiums entlassen worden. Und nicht minder stolz nahmen die 75 Absolventen ihre Zeugnisse entgegen. Es war eine Premiere für alle Beteiligten, denn es ist der erste Jahrgang, der es am Twistringer Gymnasium zur Hochschulreife gebracht hat.Twistringen. Mit stehenden Ovationen und musikalischer Begleitung wurden die Schüler des ersten Abiturjahrganges in der Aula des Hildegard-von-Bingen Gymnasiums gestern empfangen. In Großer Zahl fanden Familie, Freunde und Bekannte den Weg zur Abschiedsfeier. "Der Aufbau des Gymnasiums ist ab heute mit dem ersten Abiturjahrgang abgeschlossen", eröffnete der stellvertretende Schulleiter Michael Schläger die feierliche Zeugnisübergabe. Und auch Twistringens Bürgermeister Karl Meyer zeigte sich von Stolz erfüllt: "Die heutige Feier ist das Sahnehäubchen aus der Reihe vergangener Festakte, wie zum Beispiel der Namensgebung des Gymnasiums." Er beglückwünschte die Abiturienten, fügte dann aber etwas ernster hinzu: "Das Abitur ist nur ein Etappenziel, jetzt beginnt die Eigenverantwortung." Egal wohin die Wege der Schulabgänger nun führen würden, in Twistringen seien sie immer willkommen, gebe es doch weitaus schlimmere Orte, schloss er mit einem Grinsen im Gesicht ab. Auch Landrat Cord Bockhop meldete sich in einer kurzen Rede zu Wort und nutzte die Gelegenheit prompt für einen knappen Werbeblock: "Der Landkreis Diepholz vergibt Stipendien für das Medizinstudium, bewerben Sie sich jetzt." Schließlich richtete Schulleiter Martin Lütjen das Wort an die Abiturienten. Im Voraus hätten sie ihm empfohlen, nicht zu viel und nicht zu geschwollen zu reden, gestand er zu Beginn seines Auftritts. Ob ihm das mit einer 30-minütigen Rede über das "Mündig-sein" dann auch gelungen ist, das sollte jeder selbst beurteilen. Dann ging es an die Zeugnisvergabe. Die einzelnen Leistungskurse wurden dabei auf die Bühne gebeten. Freudestrahlend und stolz nahmen die Absolventen ihre Eintrittskarten in die Zukunft entgegen und die meisten Lehrer ließen es sich nicht nehmen, ihre nunmehr ehemaligen Schüler mit einer Umarmung zu beglückwünschen. Anschließend trat Abiturientin Anne Cossmann stellvertretend für den Jahrgang vor das Publikum. Charmant und ironisch gab sie einen kurzen Überblick über die Karriere der Schüler am Twistringer Gymnasium. Jetzt, nach einem Leben im Container, zahlreichen Raumwechseln und Selbstmitleid, hätten sie es endlich geschafft und ihr Abitur in der Tasche. Nicht zuletzt stand noch die Ehrung der besten Abiturienten aus. Vier Absolventen konnten sich über eine Prämie freuen, über die "Hildegard-von-Bingen-Prämie", wie sie Martin Lütjen nannte. Die Karin- und Peter-Würtz-Stiftung belohnte mit der Prämie die Lernstrapazen der Schulabgänger. Wiebke Dettmer und Anne Cossmann haben mit einem Notenschnitt von 1,4 die besten Prüfungsergebnisse erzielt. 1000 Euro erhielten die Schülerinnen. Larissa Rohlfs und Jan Berend Lingens wurden für einen Notenschnitt von 1,7 mit einer Prämie von je 600 Euro belohnt