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Entscheidung für iPads

Vorgaben der Landesregierung

Die Landesregierung hat sich eindeutig dazu geäußert, das in der Schule mit digitalen Endgeräten gearbeitet werden soll: „Die Schülerinnen und Schüler lernen in der Regel mit eigenen, von ihren Eltern finanzierten elektronischen Geräten.“ (vgl. Medienkompetenz in Niedersachsen – Ziellinie 2025, Medienkompetenz in Niedersachsen - Ziellinie 2020. In der Regel bedeutet hier, dass in besonderen Fällen (insbesondere wenn die Berechtigung für soziale Unterstützung vorliegt) von der Schule Leihgeräte bezogen werden können.

Der gegenwärtige Koalitionsvertrag stellt ein finanzielle Engagement des Landes in Aussicht, bislang gibt es dazu aber noch nichts Konkretes. Deswegen wird an unserem gegenwärtigen Plan und Vorgehen festgehalten. Dazu unsere Kultusministerin Hamburg in ihrem Weihnachtsanschreiben 2022 an die Schulen: „Bitte planen Sie vorerst ohne die durch das Land finanzierten Schülerendgeräte – wir werden übergangsweise prüfen, wie wir weitere Leihgeräte sowie eine Finanzierung für Schülerinnen und Schüler mit geringem Einkommen umsetzen können. Die Zurverfügungstellung digitaler Endgeräte für Schülerinnen und Schüler durch das Land wird in der Vorbereitung und auch durch die Verhandlungen mit der Bundesebene jedenfalls noch dauern.“

Möglichkeiten der Schule

  • Es wird freigestellt, welche Geräte mitgebracht werden können. Dieses Konzept wird im Allgemeinen BYOD (Bring Your Own Device) genannt.

Wir haben bislang mit diesem Konzept gearbeitet, sind aber damit an unsere Grenzen gestoßen. Ein Geräte-Zoo ist leider von Seiten der Administration kaum beherrschbar, Prüfungen sind damit nicht verlässlich durchführbar, das Verteilen von schulbezogenen Apps ist nicht möglich. Außerdem ist es auch höchst ungerecht, wenn sehr unterschiedliche Geräte im Unterricht eingesetzt werden.

  • Die Einigung auf bestimmte Geräte, z. Bsp. auf ein Tablet oder Notebook mit einer Bildschirmgröße von mindestens 10'', das leistungsfähig genug ist, um auch Videos bearbeiten zu können. Diese Möglichkeit haben wir nicht in Erwägung gezogen, weil es bedeuten würde, mehrgleisig zu fahren mit dem entsprechenden Mehraufwand an Administration und Schulungen. Auch das Verteilen von schulbezogenen Apps bleibt in diesem Konzept herausfordernd. Schulen verzichten daher dann oft auf die zentrale Geräteverwaltung, was bei uns aber nicht zur Debatte stand.
  • Die Festlegung auf das Gerät einer bestimmten Marke.

Uns war sehr bald klar, dass wir diesen Weg gehen wollen, um möglichst einheitlich in der Schule vorgehen zu können.

Das iPad in der engeren Wahl

In die engere Auswahl gekommen sind folgende Geräte:

  • Windows Notebook, Netbook oder Tablet
  • Android Tablet
  • Google Chromebook
  • Apple iPad

Wir haben lange Zeit mit Windows-Notebooks in der Schule gearbeitet. Es hat auch an vielen Schulen Notebooklassen mit elternfinanzierten Geräten gegeben. Insofern war es naheliegend, auf Notebooks (oder in der abgespeckten Version auf Netbooks oder Tablets) mit Windows zu setzen. Ausprobiert haben wir Netbooks der Marke Bluenote. Diese wurden über den Förderverein angeschafft (16 Geräte) und konnten für den Unterricht entliehen werden. Letztlich wurden sie aber nicht angenommen. Die Geräte waren schlicht und ergreifend nicht leistungsfähig genug. Notebooks erschienen als zu schwer und auch - aufgrund der beweglichen Teile - als zu wenig robust. Windows Tablets (bspw. das Windows Surface) wurden nicht getestet. Das Windows Surface Pro erschien uns als zu teuer, das Windows Surface Go als nicht leistungsfähig genug.

Android Tablets wurden direkt verworfen. Ausprobiert haben wir zwar einzelne Geräte in Naturwissenschaften für die Messwerterfassung. Sie sind aber nie in die engere Auswahl gekommen. Uns ist keine Schule in Niedersachsen bekannt, die erfolgreich mit Android-Geräten arbeitet. Bspw. hatte die BBS Osterholz Scharmbeck eine Zeitlang Samsung-Geräte im Einsatz, sich aber wieder davon verabschiedet.

Google Chromebook haben wir uns nicht weiter angeschaut. Die Datenschutzbedenken waren einfach zu groß. Es war von Anfang an klar, dass wir keine Schülerkonten bei großen Internetkonzernen anlegen wollen, also weder bei Microsoft, noch bei Google oder Apple. Ohne solche Konten erschien uns die Arbeit mit den Chromebooks aber wenig erfolgversprechend. Google Chromebooks sind in den Schulen in den USA sehr verbreitet, bei uns in Deutschland aber eher eine Randerscheinung.

iPads flächendeckend einzuführen, erschien uns dagegen von Anfang an sehr aussichtsreich. Zum einen können wir auf die Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler mit touchfähigen Geräten aufbauen und zum anderen gibt es sehr viele Schulen, die bereits auf diese Weise arbeiten. Daher haben wir Gruppen gebildet, die entsprechende Schulen besucht haben. Dabei ist die Wahl auf die Waldschule Hatten sowie die Liebfrauenschule Vechta gefallen. Vorgefunden haben wir eindrucksvolle Unterrichtssituationen, in denen die iPads gewinnbringend eingesetzt wurden, und sehr aufgeschlossene Kollegien.

Entscheidungsprozess

Zu Beginn des Schuljahres 2021/22 wurden dann nach intensiver Vorbereitungszeit elternfinanzierte iPads als Unterrichtsgeräte im 11. Jahrgang eingeführt, die die Schülerinnen und Schüler bei ihrer täglichen Arbeit in der Schule und zu Hause unterstützen. Vorausgegangen waren die Ausstattung der Lehrkräfte mit iPads, die Anschaffung von sechs iPad-Koffern, der Besuch von iPad-Schulen sowie von Fortbildungsveranstaltungen. Außerdem wurden die Eltern und Erziehungsberechtigte über Informationsabende über den pädagogischen Einsatz und zum Bestellprozess über einen zertifizierten Applehändler informiert. Zudem wurde eine digitale Pinnwand angelegt, über die auch anonyme Fragen gestellt und beantwortet wurden.

Die am Ende des ersten Schulhalbjahres 2021/22 durchgeführte Evaluation führte dann erfreulicherweise zu sehr vielen positiven Rückmeldungen von den Schülerinnen und Schülern sowie den unterrichtenden Lehrkräften, sodass sich die Entscheidung für die iPads bestätigt hat und der regelmäßige Einsatz der angeschafften Geräte bis hin zum Abitur geplant werden konnte.

Die Schulkonferenz, das höchste beschlussfassende Gremium am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium, welches sich aus Elternvertreterinnen und Elternvertretern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Schüler- und Lehrerschaft zusammensetzt, hat sich dann für weitere iPad-Jahrgänge ausgesprochen, sodass der Ausbau der Schule mit iPad-Jahrgängen fortgeführt werden konnte. Diese Entscheidung wurde in vielen weiteren Sitzungen diskutiert, evaluiert und letztlich auch bestätigt.

Ursprünglich wurde mit dem 11. Jahrgang gestartet, da die Notwendigkeit zur Ausstattung mit eigenen Geräten besonders dringlich in der Oberstufe gesehen wurde. Der im Weiteren geplante schrittweise Ausbau sollte dabei das vorhandene technische System nicht überfordern und die digitalen Unterrichtskompetenzen der Lehrkräfte schrittweise aufbauen lassen.

Im Jahrgang 7 wurde im Schuljahr 2022/23 in der Sekundarstufe I begonnen. Maßgeblich für diese Entscheidung war, dass der vorhandene graphikfähige Taschenrechner (TI 84) nach Vorgabe des Kultusministeriums durch ein algebrafähiges Gerät zu ersetzen war und kein eigener neuer Taschenrechner mehr angeschafft werden sollte, sodass direkt auf das iPad und einer entsprechenden App (Geogebra Suite) gesetzt werden konnte.

Immer wieder wurde dabei der iPad-Einsatz evaluiert, was uns darin bestärkt hat, weiterzumachen. Insgesamt bieten die iPads eine Vielzahl von Lernmöglichkeiten, die mit den traditionellen Unterrichtsmethoden nicht möglich wären. Zum Beispiel können Schülerinnen und Schüler mithilfe der iPads interaktive Lernsoftware oder auch digitale Lernplattformen nutzen, Lernvideos ansehen und auch selbst erstellen sowie sich online informieren. Diese Lernmethoden tragen dazu bei, dass sie den Unterrichtsstoff besser verstehen und sich auch längerfristig besser daran erinnern. Der Unterricht kann mit Hilfe der iPads abwechslungsreicher und interessanter gestaltet werden. Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe der iPads spielerisch lernen und ihre Kreativität entfalten.

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