iPads am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Twistringen

Für viele der im Unterricht verwendeten Bücher sind mittlerweile eBooks verfügbar. Nicht immer ist deren Einsatz sinnvoll, oftmals ergeben sich aber aufgrund von erweitertem Material (z. B. Audio- oder Videodateien) Vorteile. Die Entscheidung über deren Einsatz trifft die Fachkonferenz. Gegenwärtig ergibt sich folgendes Bild:

• Sprachen: eBooks
• Mathematik: analog oder digital
• Naturwissenschaften: eBooks
• Gesellschaftswissenschaften: eBooks

In den Fächern Kunst, Musik, Darstellendes Spiel und Sport Theorie wird teilweise ohne Bücher unterrichtet. Ansonsten werden digitale Werke eingesetzt. Ähnliches gilt für die Fächer Werte und Normen sowie Religion. In Religion gibt es teilweise auch noch analoge Werke, sofern noch keine digitalen Ausgaben vorliegen.

Insgesamt zeigt sich, dass fast in allen Fächern mit digitalen Schulbüchern gearbeitet wird. Das hat den Vorteil, dass immer alle Bücher dabei sind, mit den Büchern auch einfacher gearbeitet werden kann (Markierungen, Übernahmen in die digitale Mappe) sowie erweitertes Verlagsmaterial benutzt werden kann. Mathematik nimmt eine Sonderrolle ein, da bei Einsatz der Taschenrechner-App (ab Jg. 7) der Bildschirm bereits belegt ist und ein analoges Buch zum Danebenliegen als bessere Alternative erscheint.

Die Mappe wird nahezu ausschließlich digital geführt. Dazu ist die App Notability im Einsatz. Ausnahmen können Vokabel-, Merk- und Übungshefte sein. Manchmal wird aus fachlichen Gründen weiterhin auf die analoge Mappe gesetzt (bspw. Mathematik wegen Zeichnungen). Das hat sich als großer Vorteil erwiesen, da leicht Bilder und Screenshots aus Schulbücher oder der Tafel eingefügt werden können. Zudem haben sich die Eingangsschulungen für unsere Schülerinnen und Schüler als sinnvoll erwiesen. Dennoch wird nach wie vor auch mit der Hand geschrieben. Insofern ist wichtig, auch einen Schreibblock mitzuführen. Auch die Klassenarbeiten und Klausuren finden weiterhin nahezu ausschließlich analog statt. Die Angst, dass die Schreibfähigkeit verloren geht, ist im Übrigen unberechtigt, weil der elektronische Stift überwiegend zum Schreiben am iPad benutzt wird.

In einigen Fächern sind Fach-Apps im Einsatz:

• Mathematik: Geogebra Suite (Taschenrechner-App ab Jg. 7, kostenfrei)
• Informatik: EV3 Classroom LEGO® Education (App zum Programmieren der Lego-Roboter, kostenfrei)
• Physik: Phyphox (App zur Auswertung der iPad-Sensoren, kostenfrei)
• Biologie: Vernier Graphical Analysis (App zur Auswertung von Sensordaten, kostenfrei)
• Erdkunde: Direcke Weltaltas (der bekannte Atlas als App, Kosten über die Schulbuchausleihe)
• Musik: GarageBand (Instrumente-App, kostenfrei), Dorico (App zum Komponieren, kostenfrei)
• Sport: Taktikboard (Sportheorie ab Jg. 11, kostenfrei)

Diese Liste ist nicht abschließend zu verstehen. Weitere Apps werden gerade getestet, insbesondere auch Apps, die die Sprach-Lexika ersetzen können. Des Weiteren sind die iPad-Apps im Einsatz, wie das iPad-Office (Pages, Numbers, Keynote) sowie iMovie und BookCreator. Darüber hinaus wird auch mit Online-Plattformen gearbeitet. In Informatik sind hier etwa die Programmierumgebungen Scratch und Snap zu nennen.

Der Unterricht selbst nun bindet all die obigen Aspekte ein (eBooks, Mappe, Apps), findet aber nach wie vor ähnlich statt, wie das auch vor dem Einsatz der iPads war. Das gibt Sicherheit sowohl für die Lehrkräfte als auch die Schülerinnen und Schüler. Es wird also weiterhin im Fachunterricht nach Doppelstundenprinzip gearbeitet. Dazu werden diese Doppelstunden in mehrere Phasen (Einstieg, Erarbeitung, Sicherung, Vertiefung, Ausstieg) gegliedert. Manchmal gibt es mehrere Erarbeitungsphasen (insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, die mehr Wechsel brauchen), manchmal wird aber auch projektmäßig gearbeitet und die obige Struktur aufgelöst. Zudem sind unterschiedliche Medien im Einsatz (nicht immer wird am iPad gearbeitet!). Auch wechseln sich die Sozialformen ab (Einzel-, Gruppen- und Plenumsphasen).

Unterricht ist eine komplexe Komposition, die an die Lerngruppe und die Inhalte anzupassen sind. Insofern ist die langjährige Ausbildung als Lehrkraft Voraussetzung, um an unserer Schule arbeiten zu können. Das Digitale ergänzt und erweitert nun den vorhandenen Unterricht, macht ihn idealerweise abwechslungsreicher, interessanter und führt zu schnelleren Ergebnissen und zum besseren Lernerfolg. Das ist allerdings kein Automatismus und erfordert viel Arbeit, das Einlassen der Lehrkräfte in diesen Prozess sowie eine beständige Bereitschaft, an Fortbildungen teilzunehmen. All das geschieht an unserer Schule in umfangreichem Maße, was uns auch die Rückmeldungen, die uns erreichen oder die wir selbst einfordern (per Umfrage bzw. Evaluation) bestätigen. Wir können und zu Recht stolz auf das bislang Erreichte sein. Wir sind auf einem guten Weg!

Von großer Bedeutung ist, dass wir uns gegenseitig bei der Bedienung und dem Einsatz von iPads unterstützen. Deswegen haben wir an der Schule Strukturen für die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler etabliert:

• iPad-Taskforce

Die iPad-Taskfore besteht aus derzeit sechs Lehrkräften und hat den Prozess der iPad-Einführung von an Anfang an begleitet. Dabei unterstützt sie die Lehrkräfte, sammelt Ideen, bringt Fortbildungen auf den Weg und ist eine wichtiges beratendes Gremium für die Schulleitung.

• iPad-Mentis

Die iPad-Mentis wurden mit Beginn der iPad-Einführung im Jg. 7 ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um erfahrende Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe (gegenwärtig 36), die die jüngeren Schülerinnen und Schüler unterstützen. Dazu wurden Sprechstunden und Beratung per Mail bzw. auf Abruf vereinbart.