20200510

Willkommen zurück unter Corona-Bedingungen: Das Lehrerkollegium freut sich schon auf die Schüler.

Twistringen - Von Theo Wilke. Die Türen stehen offen. „Willkommen zurück“ prangt auf der großen Infotafel im Foyer. Nach der Schulschließung Mitte März beginnt heute Morgen der Unterricht am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Twistringen zunächst wieder für den zwölften Jahrgang – unter Corona-Bedingungen. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen beim „Kontakt und Unterricht auf Distanz“ könnten im nächsten Schuljahr bei der weiteren Digitalisierung gewinnbringend eingesetzt werden, glaubt Schulleiter Peter Schwarze.

 

Die Zwölftklässler starten heute am Twistringer Gymnasium / Anbau im Herbst fertig

In den nächsten Wochen würden weitere Jahrgänge folgen. Dabei seien strenge Regeln zu beachten. Hygienevorschriften des Kultusministeriums seien im Bezug auf die räumlichen Gegebenheiten angepasst worden, erläutert der Schulleiter. Alle Schüler werden Rückkehr belehrt. Neben der Einhaltung der Abstandsregeln gilt die Pflicht zum regelmäßigen Händewaschen und die Durchlüftung der Räume. Die Klassen werden geteilt. Die Hälfte des Mobiliars ist entfernt worden. Hinweisschilder und Informationstafeln sind im ganzen Gebäude gut sichtbar angebracht.

Laut Schwarze wird die Aufsicht verstärkt, inzwischen sind Regeln zum Aufenthalt in bestimmten Bereichen aufgestellt worden. Mit dem Schulträger, der Stadt Twistringen, wurde die intensivere Gebäudereinigung besprochen. „Wir sind gut vorbereitet und wollen den Schülern so viel Normalität wie möglich geben“, sagt Peter Schwarze. Im Unterricht sind Schutzmasken keine Pflicht. Große Unterstützung gebe es von den Eltern.

In den Pausen können Mund-Nase-Bedeckungen getragen werden, die selbst mitzubringen sind. „An mehreren Nachmittagen haben sich freiwillige Helfer getroffen und fleißig genäht. Sollte eine Maske vergessen werden, so kann man eine solche in der Schule erhalten“, heißt es. Zehn Mütter hätten in der Schule Masken genäht, dafür der Förderverein das Material gespendet.

Die sonst von Schülern umschichtig erledigte Pflege der Pflanzbeete am Schulgebäude haben in Zeiten der Corona spontan einige Eltern gemeinsam mit Lehrkräften übernommen. Der Schulleiter: „Wir haben eine wirklich tolle Schulgemeinschaft, auf die man sich verlassen kann.“

Nach der Schulschließung im März wurden die Schüler mit Langzeitaufgaben und Lektüre versorgt. Nach den Osterferien setzte nach einer Entscheidung des Kultusministeriums das „Lernen zu Hause“ ein. Dieses neue Format bedeutete nach Angaben Schwarzes eine große Herausforderung für alle Beteiligten: Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte. Das Kollegium schulte sich untereinander in den neuen Online-Formaten: Videokonferenzen, Messenger-Dienste, Aufgabentools und vieles mehr. Die Die Lehrkräfte seien über sich hinausgewachsen, heißt es.

Schulleiter Schwarze: „Das vorrangige Ziel ist, den Schüler eine Struktur für den Tag zu liefern und grundlegende Unterrichtsinhalte auch auf Distanz zu vermitteln.“ Viele Lehrkräfte hätten zunächst die technischen Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des sogenannten Online-Learnings gemeinsam mit ihren Schüler ausloten müssen. Mit sehr großem Aufwand seien neue kreative Lernformen gefunden worden. Vom Schulelternrat sei das Kollegium dafür gelobt worden.

Letztlich ging es nicht nur um die Vermittlung des Unterrichtsstoffs. Der Schule sei es auch sehr wichtig gewesen, dass die jungen Menschen mit den Lehrkräften und untereinander in Kontakt bleiben konnten, heißt es weiter. In regelmäßigen Videokonferenzen, per Telefon oder über Email wurden auch Gesprächsangebote gemacht.

Ein großes Lob kommt von den Lehrkräften an ihre Schüler: Die neuen und ungewohnten Regeln seien überaus diszipliniert sowie vereinbarte digitale Zeiten für Online-Treffen eingehalten und geforderte Arbeitsergebnisse pünktlich geliefert worden. Peter Schwarze: „Wir haben festgestellt, dass auch in dieser schwierigen Zeit der Einsatz digitaler Medien eine gute Ergänzung zum bisher üblichen Unterricht bietet.“

„Wir freuen uns wieder auf das persönliche Gespräch, das Diskutieren und das gemeinsame Lachen in der Schule“, so der Schulleiter. Er hofft, dass im Herbst der neue Anbau fertig ist. Der rund 83 Quadratmeter große Multifunktionsraum (Ruhe, Meditation, Gebete) entsteht an der Terrasse der Cafeteria, schräg gegenüber der Sporthalle.