20180215

Gymnasium Twistringen und Polizei wollen Kinder stark machen

TWISTRINGEN - Seit 2013 nutzt das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium das Präventionsangebot des Polizeikommissariats Syke „Wir sind stark“. Nun traf sich der sechste Jahrgang gemeinsam mit Schulsozialarbeiterin Maria Stenner-Dieckmann und Kriminalkommissar Ingo Müller im neuen Pfarrzentrum.

Jeweils zwei Tage lang setzte sich ein Klassenverband gemeinsam mit den Lehrkräften damit auseinander, wie man die Gemeinschaft fördern sowie die Kommunikation, Integration und Toleranz verbessern kann. „Es ist interessant, die Schüler einmal aus einer anderen Perspektive als im Unterricht zu erleben“, meinte die Lehrerin der 6b, Henrika Grave, die sonst Biologie unterrichtet. Die Mädchen und Jungen würden sehr viel für sich und ihr Leben mitnehmen.

„Als Schulsozialarbeiterin ist es meine Aufgabe, den Bereich des sozialen Lernens zu unterstützen und auszubauen“, erklärte Maria Stenner-Dieckmann. Sie war an diesem Morgen ebenso überrascht, wie alle anderen, als sich plötzlich Schulleiter Peter Schwarze zu der Gruppe gesellte. „Aus meiner Sicht eine ganz tolle Geste, zeigt sie doch, wie wichtig diese Prävention der Schulleitung ist und welchen hohen Stellenwert sie einnimmt“, freute sich Kommissar Ingo Müller. Ein großes Lob sprach er der Klasse 6 b aus: „Alle gehen sehr achtsam miteinander um, sind sehr motiviert und konzentriert. Sie zeigen eine gute Klassengemeinschaft.“ Die sei sehr wichtig, gehe es doch unter anderem darum, das Vertrauen in die Gruppe durch gemeinsame emotionale Erfahrungen und kurzzeitige Abgabe der Kontrolle zu fördern. Wie bei Schulleiter Schwarze, der sich im grenzenlosen Vertrauen zu seinen Schülern kurzerhand rückwärts vom Tisch in deren Arme fallen ließ.

Richtig laut wurde es, als es um die Zivilcourage ging. Feo und Moritz mussten mit Gummistangen aufeinander einschlagen. Dadurch erhielt mal der eine, mal der andere Anfeuerungen von seinen „Fans“. Die Reaktionen und Emotionen von beiden Seiten wurden am Ende diskutiert. „Dies hilft, ein optimales Opfer- und Helferverhalten zu erlernen und die Mädchen und Jungen für Notsituationen zu sensibilisieren“, meinte Schulsozialarbeiterin Stenner-Dieckmann.