10257006_14Twistringer Timo Hillmann (16) fliegt am Mittwoch für zehn Monate nach Alabama Von Theo Wilke SCHARRENDORF Alabama ruft, im heißen Süden der USA, zurzeit 35 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit. Am Golf von Mexiko liegt die Hafenstadt Mobile, eine Hochburg des Karnevals „Mardi Gras“. Timo Hillmann kann es kaum noch abwarten. Der Twistringer Gymnasiast steigt am kommenden Mittwoch in den Flieger von Hamburg über New York nach Houston. Für zehn Monate wird der 16-Jährige in einer Gastfamilie im Vorort „Theodore“ leben und die High School zu besuchen. In diesen Tagen wird noch häufiger Abschied gefeiert, mit der Familie, mit Verwandten, Freunden, Bekannten – bevor sich Timo in Alabama den „Dress-Coat“ (eine Art Schuluniform) anzieht: blaues Poloshirt mit Schullogo und eine khakifarbene kurze Hose. „Ich möchte mal weg“, stand für Timo Hillmann im Herbst 2010 fest. Im Gymnasium wurde über Auslandsstipendien informiert. Im Internet stieß der B-Jugendfußballer auf die Organisation „World Wide Qualifications“ in Lohmar in der Nähe von Köln. Sie schickte dem Twistringer nach der Bewerbung Mitte November die Zusage. Seine Eltern, Andreas und Elke Hillmann, sowie Schwester Celine musste Timo nicht lange überzeugen. Papa, Betriebsschlosser und Industriemechaniker in Barnstorf, fuhr mit Timo zur Schüleraustausch-Messe nach Hannover. Mit wertvollen Tipps und der Erkenntnis, dass es mindestens zehn Monate sein sollten, kehrte der 16-Jährige zurück. Selbstständig kümmerte er sich um die Vorbereitungen, um Dokumente und mehr. Sehr aufwändig war auch die Beantragung des Reisepasses, da war Timo noch 15. Er verspricht sich von Alabama vor allem, seine Englischkenntnisse zu verbessern und natürlich den „High School Spirit“ zu erleben. Den Kulthit „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd kennt er schon. Seine Musik geht indes eher in Richtung Punkrock und Metal. Zunächst hatte Timo Neuseeland im Visier. Diese Reise hebt er sich aber für die Zeit nach dem Abitur oder Studium auf. Der Scharrendorfer hat die neunte Klasse am Twistringer Gymnasium mit der Note 1,9 beendet. In den USA wird Hillmann zunächst die zehnte Klasse in Mobile besuchen, könnte auch gleich in der „Elften“ starten. An der High School mit 1600 Schülerinnen und Schülern wird der Twistringer auch viel Sport treiben. Am liebsten mag er Fußball und US-Football. Schon zu Ostern wusste Timo, welche Gastfamilie ihn in der knapp 200200 Einwohner zählenden Küstenmetropole aufnehmen wird. „Wir haben uns sehr gefreut“, ergänzt Mutter Elke, Pharmazeutisch-Technische Assistentin in der Apotheke in Heiligenloh. Die Gastfamilie in Alabama besteht aus Vater (45), Mutter (43) und einem Sohn (14), der ebenfalls jetzt sein erstes Jahr auf der High School als Neuntklässler beginnt. „Seine Gasteltern haben angekündigt, dass sie viel mit Timo vorhaben“, weiß Elke Hillmann, nachdem die Familien übers Internet telefoniert (Skype) und sich gesehen haben. Zur Vorbereitung war Timo im Mai noch auf Einladung von „World Wide Qualifications“ in Köln, im Juni dann wegen des Visums zur US-Botschaft nach Frankfurt. Für ein Jahr ist Timo vom Twistringer Gymnasium beurlaubt. Da liegt Mobile in Alabama, am Golf von Mexiko. Timo Hillmann fiebert seiner Abreise in die USA schon entgegen.Foto: Wilke