20180619

Die Mädchengruppe mit „Verkehrssünder“ Herbert Jürgens, Polizist Bode und Uschi Mönnich auf dem schmalen Fußweg vor der Kreissparkasse, der oft als Fahrradweg benutzt wird.

Twistringen - „Würden Sie bitte anhalten?“ Diese Frage hörten am Montagmorgen zahlreiche Fahrradfahrer, die auf den Wegen in der Twistringer Innenstadt unterwegs waren. Die Schüler der Klasse 5c informierten gemeinsam mit Klassenlehrer Michael Fischer sowie Vertretern der Polizei und dem ADFC die Durchreisenden über wichtige Verkehrsregeln. „Eine tolle Aktion“, so Polizist Peter Bode. „Wenn man sieht, wie viele Radler in die falsche Richtung fahren, müsste diese Aktion öfter durchgeführt werden!“

Auch die Verfasserin dieses Berichts war den Fragen ausgesetzt: „Wissen Sie, was Sie falsch gemacht haben?“ Cedrik, Lasse und Tjark nahmen ihren Job sehr ernst und klärten die Verkehrsteilnehmer über ihr Fehlverhalten auf. Wer nett war und einige Fragen beantwortete, bekam ein kleines Präsent.

„Manche meinen, es sei ein Scherz, was wir hier machen und fahren einfach weiter“, so Cedrik. Und Marlon fügte hinzu: „Einer war gar nicht nett und sagte zu mir, ich solle meine Flossen wegnehmen, er habe keine Zeit für Späßchen.“

Und während Rudi Göbber vom ADFC sowohl auf die Verkehrsteilnehmer wie auch auf die ihm anvertrauten Schüler achtete, kam schon die nächste Radfahrerin, die in falscher Richtung auf dem Fahrradweg unterwegs ist.

Elias hielt das alles ganz genau in seinem Protokoll fest. Von 8.20 Uhr bis 9.10 Uhr trug er insgesamt sieben Radfahrer ein, die den Gehweg benutzten, sechs, die in falscher Fahrtrichtung unterwegs waren, fünf, die bei Rot über die Ampelkreuzung fuhren sowie 22 andere Regelmissachtungen. „Die Jungs machen das richtig gut“, lobte Göbber. Allgemein reagierten an diesem Morgen die Verkehrssünder positiv. „Aber einige fahren stur weiter.“

Etwas weiter, in Höhe der Kreissparkasse, haben Jolien, Melissa, Janina, Lena und Linn mit Polizist Bode und Uschi Mönnich vom ADFC aufgepasst. „Viele sind einsichtig und geben ihre Fehler zu“, sagte die engagierte Radlerin. So wie Herbert Jürgens, der auf dem Fußweg und dann noch in der falschen Richtung fuhr. „Aber ich habe meine Argumente vorgebracht“, so der Verkehrssünder. „Die Querung der B51 ist unmöglich geregelt, da kann man gar nicht anders.“ Doch, sind sich die Mädchen einig – „indem man sein Fahrrad schiebt“. Bode fügt hinzu, dass es bei einer Verkehrskontrolle zu einer Verwarnung und einem kleinen Bußgeld gekommen wäre.

Helga Brüggemann machte es richtig und bekam als Dank ein paar Rachenputzer geschenkt. „Viele steigen ab, wenn sie uns von Weitem sehen“, erklärten die Mädchen. Schließlich seien sie mit ihren gelben Warnwesten weithin sichtbar.

Zwei weitere Schwerpunkte hatten sich die Organisatoren ausgesucht: einmal in Höhe der Bäckerei Weymann, die die Mädchen und Jungen im Anschluss an das Frühstück bei ihrer Fahrradtour mit Picknick am Beerenlehrpfad versorgte, und einmal in Höhe Einmündung Brunnenstraße.

„Eine tolle Aktion, die wir gerne wiederholen können“, so Göbber, der den Kindern bereits durch die alle zwei Jahre stattfindende Fahrradüberprüfung am Gymnasium bekannt ist. Den Schülern hat es auch gefallen. „Wir fahren jetzt noch vorsichtiger und werden die gelernten Verkehrsregeln einhalten“, sind sie sich einig.  

sn